Kitchen fury

Küchenärger

Cooking is something I do, because I must. I bake gritting my teeth. I detest kitchens. Why anybody would want to live in one is beyond me. An open kitchen cum dining-/livingroom is my worst nightmare. In my opinion it is ridiculous to see kitchen gadgets as status symbols. A fridge and a stove are necessities, not my heart´s desire. And I definitely don´t fancy a pleasant chat with my guests accompanied by the sound of a dishwasher. No, no, no!

My ideal kitchen would be tucked out of the way, at the end of a long corridor, far, far away from my precious library. The room should have a sturdy door, kept closed at all times, and a large window to stare out of when forced to do tedious household chores. To cap it all with a fantasy: The kitchen ought to be self cleaning.

Detail of a cabbage. | Detail eines Kohls.

Oops, here I am ranting about cooking and kitchens although I intended to write about the hidden beauty of vegetables. Take a humble cabbage, for example. I wouldn´t dream of eating it. No, I bought it solely for its visual qualities. After I was done ogling it to my heart´s content, I handed the choice specimen to a friend, who actually appreciates the taste.

Cabbage. | Kohl.
Detail of a cabbage. | Detail eines Kohls.
Detail of a cabbage. | Detail eines Kohls.
Detail of a cabbage. | Detail eines Kohls.
Cabbage. | Kohl.

Küchenärger

Ich koche, weil ich muss. Ich backe zähneknirschend. Ich verabscheue Küchen. Es ist mir unverständlich, dass jemand freiwillig in einer Küche wohnen will. Wohnküchen sind mir daher ein Graus. Welch ein Nachtmahr! Eine Küche ist ein Wirtschaftsraum, nicht mehr und nicht weniger. Außerdem finde ich es lächerlich, dass Küchengeräte als Statussymbole angesehen werden. Ein Kühlschrank und ein Herd sind eine Notwendigkeit, nicht mein Herzenswunsch. Und ich bin definitiv nicht daran interessiert, dass ein erbauliches Gespräch mit meinen Gästen von den Geräuschen des Geschirrspülers untermalt wird. Nein, nein und nochmals nein!

Meine ideale Küche läge versteckt am Ende eines langen Ganges, weit, weit weg von meiner geliebten Bibliothek. Der Raum sollte eine kräftige, gut abgedichtete Tür haben, die immer geschlossen bleibt, und ein großes Fenster, damit ich bei der Erledigung der langweiligen Haushaltsarbeit zumindest einen Blick ins Freie werfen kann. Vor allem (und hier begeben wir uns endgültig in das Reich der Fantasie): Die Küche sollte selbstreinigend sein.

Oh, weh! Ich hatte eigentlich nicht vor, über Küchen und Kochen zu schimpfen, sondern wollte über die versteckte Schönheit von Gemüse philosophieren. Nehmen Sie zum Beispiel einen bescheidenen Kohl. Nicht im Traum würde ich daran denken, ihn zu essen. Nein, ich kaufe Kohl lediglich wegen seiner optischen Qualitäten. Nachdem ich dieses besonders appetitliche Exemplar ausgiebig von allen Seiten beäugt hatte, reichte ich es an eine Freundin weiter, die den Geschmack von Kohl tatsächlich mag.

Bag gluttony

Taschen-Völlerei

I finally finished the bag I wrote about here.

It turned out bigger than initially intended, mostly because I had too much fun adding pieces. Next time I will draw a pattern first and – hopefully – stick to it. Measuring 55 x 52 x 12 cm the bag is the ideal size for storing copious amounts of yarn. There is a front pocket with a zipper for circular needles and a back pocket large enough to hold a notebook. In my opinion the most covetable bags have pockets galore, therefore I added some more rather commodious ones to the lining. The stencilled decoration and the cloverleaf-appliqué are inspired by potter´s marks on medieval pots and jugs.

Front of the bag. | Tasche von vorne.
Thrift can be beautiful: A second life for torn trousers. | Sparsamkeit kann schön sein: Wiederverwendete zerissene Hosen.
Back of the bag. | Tasche von hinten.
Where to put a journal or short straight knitting needles? In the back-pocket of course. | Wohin mit Notizbuch und Sockenstricknadeln? In die rückwärtige Tasche natürlich.
Still life with bag. | Stilleben mit Tasche.
Burp! Bag after devouering 70 balls of yarn. | Rülps! Tasche, nachdem sie 70 Garnknäuel verschlungen hat.

Amazingly there is still some material left. At the rate I am ruining trousers I will soon be able to sew a smaller bag that I can actually carry with me on a daily basis. One can never have enough bags and purses!

I am really pleased to have created something useful and quite attractive out of torn trousers that would otherwise have ended up as cleaning rags at best.

Taschen-Völlerei

Ich habe endlich die Tasche, über die ich hier geschrieben habe, fertiggestellt.

Sie ist um einiges größer geworden als ursprünglich beabsichtigt, aber das Anfügen von Fleckerln hat einfach so viel Spaß gemacht. Das nächste Mal zeichne ich zuerst einen Schnitt und versuche dann, mich daran zu halten. Die Tasche misst 55 x 52 x 12 cm und ist damit so groß, dass ein beträchtlicher Wollvorrat hineinpasst. An der Vorderseite gibt es eine Tasche mit Reißverschluss, in der sich Rundstricknadeln gut unterbringen lassen. An der Rückseite habe ich eine Tasche, die groß genug für ein Notizbuch und/oder Sockenstricknadeln ist, integriert. Da eine Tasche meiner Ansicht nie genug Seitenfächer und Täschchen haben kann, baute ich ins Futter auch noch einige – recht geräumige – ein. Die schablonierten Muster und das applizierte „Kleeblatt“ aus Filz sind übrigends von Töpfermarken auf mittelalterlichen Töpfen und Krügen inspiriert.

Zu meinem Erstaunen, blieb sogar noch Material über. Angesichts der Geschwindigkeit, mit der ich Hosen zerreiße, werde ich bald eine kleinere Taschenversion nähen können, die dann aber wirklich alltagstauglich sein soll. Man kann nie genug Taschen und Beutel haben!

Es ist doch schön, dass ich aus den kaputten Hosen, die sonst bestenfalls als Putzlappen geendet hätten, noch etwas Praktisches und Hübsches schneidern konnte.

The joys of May

Maifreuden

The birds do it, the trees do it (hereby giving us pollen-allergies) … Well, to be honest, I think the birds are done by now and suffer the consequences sitting in their nests. So, let us embrace the spirit of the season and enjoy a bit of pornography. Oh, nothing explicit, of course – so do not worry.

I snapped up a book about 18th century erotic prints at a second hand bookstore years ago, because it dealt with a product of the printing trade seldom discussed in art history classes. After a good look and more than one amused snicker, I shelved the book. Other books got shoved on top and in front of it and I forgot its existence. The tome surfaced during this years spring cleaning/book culling, I had a good laugh – again – and decided to cut up the decently sized facsimiles to make collages.

2D-collages are fun to make, 3D-versions can be a bit of a challenge, but who can resist a well constructed pop-up? Properly packaged they are far more satisfying …

The box protecting the pop-up book. | Der Schuber des Pop-up-Buches.
Never judge a book by its box. | Fällen Sie kein Urteil über ein Buch anhand des Schubers.

Imagine a garden with plenty of secluded spots, pavilions, grottos, gazebos and a wilderness. The air is fragrant with the smell of lilac and freshly mown grass. Benches are warm and dry. The foliage is lush and capable to hide a multitude of sins. Two couples are disporting themselves with wild abandon. And in the middle of it all Cupid is watching from his plinth with a fond smile.

Pop-up book showing a garden and two couples. | Pop-up-Buch,  das eine Gartenszene mit zwei Pärchen zeigt.
Fresh air and exercise. | Leibesübungen an der frischen Luft.
Pop-up book showing a garden and a couple. | Pop-up-Buch,  das eine Gartenszene mit einem Pärchen zeigt.
Cupid is watching. | Cupido sieht zu.

Maifreuden

Die Vögel tun es, die Bäume tun es (dabei schenken sie uns Pollenallergien) … Na ja, um ehrlich zu sein, ich glaube die Vögel sind fertig damit und baden jetzt, in ihren Nestern sitzend, die Konsequenzen aus. Wie auch immer, genießen wir Sturm und Drang des Spätfrühlings und ein wenig Pornografie. Nur keine Sorge, natürlich nichts Explizites.

Ich habe vor Jahren in einem Laden für gebrauchte Bücher einen ziemlichen Wälzer über erotische Druckgrafik des 18. Jahrhunderts erworben, einfach weil diese Produkte des Verlags- und Druckwesens kaum in Vorlesungen zur Kunstgeschichte abgehandelt werden. Nach genauer Betrachtung und öfterem amüsiertem Kichern, stellte ich das Buch ins Regal. Promt landeten andere Bücher auf und vor ihn und ich vergaß den Band. Heuer tauchte er während des Frühjahrsputzes/der Bibliotheksbereinigung wieder auf, ich brach nochmals in schallendes Gelächter aus und beschloss, die recht großen Faksimiles zu zerschneiden, um Material für Collagen zu gewinnen.

2D-Collagen machen Spaß, 3D-Versionen sind eine Herausforderung, aber wer kann schon einem gut konstruierten Pop-up wiederstehen? Schön verpackt sind sie doppelt befriedigend.

Stellen Sie sich also einen Garten vor, mit vielen lauschigen Plätzchen, Pavillons, Grotten und einem naturbelassenen Wäldchen. Es duftet nach Flieder und frisch gemähtem Gras. Die Bänke sind trocken und warm. Üppiges Blattwerk liefert die perfekte Deckung. Zwei Pärchen vergnügen sich ausgelassen. Und Cupido wacht auf einem Sockel stehend, mit zärtlichem Lächeln über das fröhlichen Treiben.

Colour bliss #1

Farbenfreude #1

Breathe in! Breathe out! Breathe in! Breathe out!

Sorry, just kidding!

Whenever I am truly upset I reorganise my stash of yarn (chopping wood or rearranging the furniture is out of the question) – mostly by colour. Somehow the activity is soothing. As I prefer to knit with pure wool I am spoilt for choice. The possible colour combinations are almost endless. Sometines I create shade cards, most of the time I am too lazy to bother. This is going to change with the blog. (Who says January 1st is the day for good intentions?)

Playing with shades of blue, orange and a few neutrals I was reminded of happy days spent at the seaside – a rare treat for someone living in Vienna. It is not just the sea I find fascinating. Although the illusion of freedom the huge expanse of water conveys feels strangely liberating and the monotonous murmering of the surf is calming, I love beaches even more. They provide so many visual stimuli – from interesting pebbles and shells to seagulls, boats and fishing paraphernalia.

Here is the palette I liked best (I came up with quite a few colour combinations, but kept only this one):

Detail of a fishing net and shade card. | Detail eines Netzes für den Fischfang und Farbkarte.
Detail of a bundled fishing net and the palette I finalized by winding thread in tidy stripes around a piece of cardboard. | Detail eines zusammengerollten Fischernetzes und die Farbkarte, die ich schuf, indem ich Fäden in Streifen um einen Karton wickelte.

By the way, I selected the matching picture after I created the shade card, but you can also do it the other way around.

P. S. for interested knitters: I used Karen Noe Shetland 100% uld in shades 4159, 0732, 4153, 0802 and Jamieson´s Shetland Spindrift in shade 462.

Farbenfreude #1

Einatmen! Ausatmen! Einatmen! Ausatmen!
Keine Angst, ich scherze nur!

Wenn mich etwas wirklich aufregt, dann ordne ich meinen Vorrat an Garnen neu (Holzhacken oder Möbelrücken kommt leider nicht in Frage) – zumeist nach Farben. Irgendwie beruhigt mich das. Da ich gerne mit reiner Wolle stricke, habe ich eine große Auswahl an Farben zur Verfügung und kann nach Herzenslust kombinieren. Die Möglichkeiten für Farbzusammenstellungen sind fast grenzenlos. Manchmal halte ich die Ergebnisse in Farbkarten fest, meist bin ich dafür aber zu faul. Das wird sich mit dem Blog ändern! (Wer sagt, dass man gute Vorsätze nur am ersten Jänner fassen kann?)

Als ich unlängst mit Knäuel in blauen, orangen und neutralen Farbtönen spielte, erinnerte ich mich an glückliche Tage, die ich am Meer verbracht hatte – ein seltenes Vergnügen für jemanden, der in Wien wohnt. Ich bin ja nicht nur vom Meer fasziniert. Obwohl mir die unendliche Weite des Wassers ein Gefühl der Freiheit vermittelt und das monotone Gemurmel der Brandung entspannend ist, mag ich Strände noch viel lieber. Sie bieten wunderbare optische Stimuli – von interessanten Steinen und Muscheln bis zu Möwen, Booten und was man sonst noch für den Fischfang braucht.

Hier ist die Farbkombination, die mir am besten gefiel (Ich habe einige Zusammenstellungen ausprobiert, aber nur diese eine behalten).
Das Bild habe ich übrigends erst später dazugesucht, Sie können aber auch umgekehrt vorgehen.

P. S. für alle, die gerne stricken: Ich habe Karen Noe Shetland 100% uld in den Farben 4159, 0732, 4153, 0802 und Jamieson´s Shetland Spindrift in der Farbe 462 verwendet.

Confessions of a wastepaper lover

Bekenntnisse einer Altpapier Liebhaberin

Years ago the amount of chewing gum I consumed was excessive – for a short time at least. I would have preferred chocolate, but given my proclivity to put on weight, that was not an option. There I sat chewing gum like a cow chews cud – mechanically and with determination – to distract myself from acute physical discomfort and boredom. In the end it was no use, but I was left with hundreds of pretty chewing gum wrappers – the inner layer of a certain brand that came in metallic greens, blues, orange, pink …

Taking into account my mild obsession with paper, the outcome was inevitable: Miniature books. For their covers scraps of printed paper left over from other projects came in handy. To hold chewing gum wrappers and front/back covers together I used long stitch in combination with coptic binding, which was quite fiddly to work at that size. The finished books are just 4,8 x 5,6 cm in size. Pretty, aren´t they?

Five little books made from reused paper. | Fünf kleine Bücher aus wiederverwendetem Altpapier.
Ode to pretty packaging: Lots of chewing gum wrappers turned into little books. | Ode an hübsche Verpackungen: Aus einer Menge Kaugummipapier werden kleine Bücher.

Cover and spine of one of the books. | Deckel und Rücken eines der Bücher.
Long stitch in combination with coptic binding at this size requires patience and deft hands. | Für Langstich und Kettenstich braucht man bei diesem Buchformat Geduld und geschickte Hände.
A view inside of one of the books. | Ein Blick in das Innere eines Buches.
Blue and orange chewing gum wrappers interspersed with pages made of printed transparent paper. | Seiten aus bedrucktem Transparentpapier sind zwischen blauem und orangem Kaugummipapier eingeschoben.

Bekenntnisse einer Altpapier Liebhaberin

Vor einigen Jahren konsumierte ich für kurze Zeit Unmengen Kaugummi. Schokolade wäre mir lieber gewesen, doch angesichts der Tatsache, dass ich leicht zunehme, musste ich mir diese verkneifen. Also saß ich da wie eine widerkäuende Kuh und kaute mechanisch und entschlossen, um mich von akutem körperlichen Unbehagen und Langeweile abzulenken. Genützt hat es natürlich nicht, aber immerhin verblieben mir hunderte Kaugummipapiere einer bestimmten Marke, die mit metallischen Grün- und Blautönen, Orange, Pink etc. erfreuten.

Da ich eine Leidenschaft für Papier hege, war klar worauf es letztlich hinauslaufen würde: Miniaturbücher. Für die Umschläge verwendete ich den Verschnitt von bedrucktem Papier, der von anderen Projekten übrig geblieben war. Um alles zusammenzuhalten, kombinierte ich Langstich und Kettenstich, letzterer war ein unglaubliches Gefummel. Die fertigen Büchlein sind nur 4,8 x 5,6 cm groß. Hübsch, nicht wahr?