Kitchen Alchemy

Küchenalchemie

In Austria red cabbage is usually served with meat. Recipes vary. Red wine, apples, chestnuts and spices are involved. Suffice to say „Rotkraut“ is time consuming to prepare and cook. My version is faster, admittedly blander, but probably healthier. Just chop the red cabbage, add water and boil till tender. Strain, season according to taste. As you can see I am neither a cook nor a gourmet.

Closeup of a red cabbage in a sieve. | Nahaufnahme eines Happels Rotkraut in einem Sieb liegend.
Dinner? Red cabbage, still unharmed. | Mittagessen? Rotkraut, noch unversehrt.

Red cabbage turns the water it is cooked in a deep purple, which is – to me – of far more interest than its nutritional value. Cooking bores me to tears, so I jumped at the opportunity to experiment with this impromptu dye bath. I dropped in scraps of various paper from ordinary drawing paper, several types of Japanese paper to sheets of kitchen roll. The different shades achieved varied considerably. I suppose this has to do with the acidity of the paper – or lack thereof. The dye is also heat sensitive, as I found out by placing some scraps on top of a radiator. The resulting bricklike pattern was a serendipidous coincidence.
Now the question arises: Shall I make some miniature books?

Flatlay with red cabbage and dyed paperscraps. | Stillleben mit Rotkraut und gefärbtem Papier.
Paper dyed with red cabbage. | Mit Rotkraut gefärbtes Papier.

Küchenalchemie

In Österreich wird Rotkraut normalerweise als Beilage zu Fleisch serviert. Es gibt viele Rezepte, manche mit Rotwein und zahlreichen Gewürzen, andere wiederum verlangen nach Äpfeln oder Maroni. In jedem Fall sind Vor- und Zubereitung zeitaufwändig. Meine Version ist schneller, langweiliger im Geschmack, aber vermutlich gesünder. Einfach das Rotkraut in Streifen schneiden und in Wasser köcheln lassen, bis es weich ist. Abseihen, nach Laune und Vorliebe würzen. Fertig. Sie sehen schon, ich bin weder Köchin noch Feinschmeckerin.

Rotkraut färbt während des Kochvorganges das Wasser ein schönes, kräftiges Lila. Das ist für mich weitaus interessanter als der Nährwert des Gemüses. Ich finde Kochen tödlich langweilig, also ist jede Gelegenheit für Experimente ein Gewinn und ein spontanes Färbebad der Jackpot. Mit Begeisterung tauchte ich Papier aller Art, von einfachem Zeichenpapier über diverse Japanpapiere bis zur Küchenrolle, in die Schüssel mit der purpurnen Flüssigkeit. Das Ergebnis waren Schnipsel in ganz unterschiedlichen Farbtönen. Ich nehme an, das hat mit dem unterschiedlichen Säuregehalt der Papiere zu tun. Die Pflanzenfarbe verändert sich auch unter Hitzeeinwirkung, wie einige zum schnelleren Trocken auf einen Heizkörper gelegte Papierstreifen zeigten. Das Resultat des glücklichen Zufalls war ein ziegelartiges Muster.
Stellt sich nur noch die Frage: Soll ich aus dem Papier Büchlein binden?