An icy wind howles around the house and rattles the windowpanes. Winter, long overdue, had silently arrived in the night, hurled a shower of snowflakes for the sheer fun of it and left the lawn dusted with snow. In the pale morning light a woman stands gazing at bright red rosehips in a tiny vase, the mug of steaming tea in her hand momentarily forgotten.
Einträchtig streben Jung und Alt auf dünnen Stängeln dem Licht entgegen. Die prächtigen weißen Blüten und detailreichen Fruchtstände stehen in Gläsern, die an Tinkturen und kosmetische Wässerchen erinnern. Ist das Wörtchen Waage auf dem Etikett der alten Verpackung aus Holz gar ein Fingerzeig, sich doch an eine Diät zu halten? „Oh, wir haben es nicht nötig zu hungern, um geliebt zu werden“, flüstern die eleganten Blümchen und rascheln indigniert mit ihren zarten Blütenblättern und Fruchtkelchen. „Wir sind von Natur aus schön, egal wie dünn und alt wir sind!“
Two witches, keen on brewing potions, have met to enjoy a relaxing afternoon. Yowl!!! „Herta! I told you to leave the cat alone!“ „But we have run out of black hair of a naughty cat. The recipe does not say it has to be centuries old.“ „Have it your way. Pass me the jar with gnats eyeballs, please. Oh, and don´t forget to add footslime of snails to potion number 8.“ „We only have one snail. How am I supposed to make it excrete slime?“ „I don´t know. Tickle it.“
Sträußchen Nr. 66
Was darf es sein? Dunkel und mysteriös mit einem Hauch Hexenküche? Oder doch hell und makaber mit Bücherstapel zum Nachschlagen von Rezepten?
Neulich spazierte ich an einer gewaltigen Brombeerhecke vorbei, die ungezähmt über einen Zaun wucherte. Die Schere war schnell gezückt, einige Zweiglein wanderten in den Botanisierbeutel und ich ließ im Gegenzug einen Tropfen Blut zurück.
Recently I passed a huge thicket of brambles spilling untamed over a fence. To my disappointment no knight in need of rescue was tangled in the branches.
Bekam Goethe beim Anblick des tiefen Blaus von Wiesensalbei weiche Knie? Befiel ihn Unbehagen? Immerhin attestierte er in seiner 1810 erschienenen Publikation „Zur Farbenlehre“ der Farbe Blau „… etwas Widersprechendes von Reiz und Ruhe im Anblick.“
Das Jahr neigt sich dem Ende zu, das Licht wird langsam golden. Keck blitzen pralle Früchte zwischen den Blättern der schwer an ihrer köstlichen Last tragenden Apfel- und Birnbäume hervor. Wenn Herbststürme über das Land fegen und die Äste beuteln, stehen die Chancen gut, Fallobst zu finden.
Makellos sind die vom Boden aufgelesenen Früchte meist nicht. Hat man jedoch das Glück eine alte Obstsorte kennenzulernen, kann dafür das Geschmackserlebnis umso überwältigender sein! Zugegeben, Fallobst zu schälen, auszuschneiden und so manchen armen Wurm obdachlos zu machen, ist viel Arbeit. Aber als Belohnung winken leckeres Kompott, Mus und Kuchen. Kleine Erfolgserlebnisse für eine so unbegabte Köchin, wie ich es bin!
Und zu zwei Stillleben im Stil von Adriaen Corte (aktiv ca. 1683-1707) hat mich das Obst auch inspiriert.