Is it a flower? Is it a creature of the deep-sea?

Ist es eine Blume? Ist es ein Wesen aus der Tiefsee?

Let your imagination run wild and it could be a space station or an alien life form. I decided to interpret the pop-up that slowly took shape last week, as the latter. But don´t worry, it is a friendly alien.

The structure is based on the turkish map fold. I got carried away, but that is nothing new, and ended up with a design far more complex than originally intended.

The pop-up "Friendly Alien" in a box. | Das pop-up "Friendly Alien" in einer Schachtel.
Friendly Alien travels in a box. | Friendly Alien reist in einer Schachtel.
Pop-up "Friendly Alien", folded. | Pop-up "Friendly Alien", zusammengefaltet.
It arrived last week, crawled forth and liked what it saw. | Es kam letzte Woche an, krabbelte hervor und mochte, was es sah.
Pop-up "Friendly Alien", unfolded. | Pop-up "Friendly Alien", entfaltet.
Slowly it began to unfold. | Langsam begann es sich zu entfalten.
Pop-up "Friendly Alien" seen in detail. | Detail des Pop-ups "Friendly Alien".
„Come and tickle me, I won´t eat you“, it hummed. | „Komm und kitzle mich, ich werde dich nicht fressen“, summte es.
Pop-up "Friendly Alien", the spines seen close up. | Nahansicht der Stacheln des Pop-ups "Friendly Alien".
„Look at my lovely spines. I am good-natured, but at a pinch I can defend myself. So treat me kindly.“ | „Schau dir meine wunderschönen Stacheln an. Ich bin gumütig, aber wenn es darauf ankommt, kann ich mich verteidigen. Sei also nett zu mir.“
Pop-up "Friendly Alien" seen from above. | Pop-up "Friendly Alien" von oben gesehen.
„I may look a bit odd, but I am pretty – even seen from above .“ | „Ich bin vielleicht ein wenig eigenartig, aber sogar von oben gesehen bin ich noch hübsch.“

Ist es eine Blume? Ist es ein Wesen aus der Tiefsee?

Lassen Sie ihrer Vorstellungskraft freien Lauf und es könnte auch eine Raumstation sein oder eine außerirdische Lebensform. I entschied mich dafür, das letzte Woche langsam Gestalt annehmende Pop-up als Letzere zu interpretieren. Aber keine Sorge, es ist ein freundlicher Außerirdischer.

Die Struktur basiert auf dem „turkish map fold“. Meine Kreativität ist wieder einmal mit mir durchgegangen – an sich auch nichts Neues – und ich hielt zuletzt ein Design in Händen, das weitaus komplizierter ausgefallen ist als ursprünglich beabsichtigt.


Vienna, seen differently

Wien, einmal anders gesehen

Recently I read about the turkish map fold. At first I was underwhelmed, but then I became intrigued and started to explore its possibilities – of which there are many.

After a particularly annoying trip to Vienna´s first district it occured to me that I could use the turkish map fold to create – ahem – a map showing the places I try to avoid when running errands in Vienna´s city center. I stopped at eleven but could easily have added some more. It´s not as if all of those streets or squares were ugly. Though, on second thought, some of them are truly hideous – Vienna definitely has its share of eyesores. No, the dislike is more personal. Sometimes it is the smell of a particular spot that puts me off. A good example is Sterngasse, where some stones dating to the roman period frequently serve as an impromptu urinal. Schottenring on the other hand acts as a wind tunnel in bad weather and the area of the tube/tramway station can be freezing cold. Penguins would possible enjoy waiting for the tramway on icy winter mornings, I don´t.

A folded map showing places I try to avoid in Vienna. | Auf der gefalteten Karte sind Orte, die ich in Wien zu vermeiden trachte, verzeichnet.

So I jotted my grievances down and added four handwritten journal-like pages to the map fold. For the title page I chose a retro font that in my humble opinion captures the essence of Vienna quite well. And finally, to top it all, I added a golden cover as a glittering facade for a slovenly interior.

Handwritten pages with explanations, why I don´t like certain places, flank the map. | Die Karte wird von handgeschriebenen Seiten flankiert, auf denen ich erkläre, warum ich gewisse Orte nicht mag.
The boring cover of the booklet. | Der langweilige Umschlag des Büchleins.

It took real effort to execute this booklet as slipshod and loveless as possible. I took pains to pay no attention to detail or quality and chose the cheapest paper available. The map I drew with a felt pen lacks precision and my handwriting looks awful. The golden cover is pretentious and dull. But why go to all this trouble? Well, style and materials reflect the way I perceive Vienna most of the time.

The next paperobject is going to be more fun, promise!

What is it going to be? | Was wird daraus wohl werden?

Wien, einmal anders gesehen

Kürzlich habe ich über den „turkish map fold“ gelesen. Zuerst war ich wenig beeindruckt, aber nach genauerem Hinsehen hing ich am Haken und begann die Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten. Diese Art der Faltung ist nämlich erstaunlich vielseitig einsetzbar.

Nach einem besonders stressigen, um nicht zu sagen ärgerlichen, Rundgang durch Wiens ersten Bezirk kam mir die Idee mithilfe des „turkish map fold“ eine Karte jener Orte zu erstellen, die ich bei Besorgungen in Wiens Zentrum meide. Bei elf habe ich aufgehört, ich hätte aber mit Leichtigkeit noch weitere Stellen hinzufügen können. Nicht alle dieser Straßen und Plätze sind unattraktiv. Obwohl, genauer betrachtet, einige davon sind in der Tat extrem hässlich – auch Wien hat seine Schandflecken. Nein, meine Abneigung ist rein persönlicher Natur. Manchmal ist es der Geruch einer bestimmten Stelle in einer Gasse, der mich besonders anwidert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sterngasse: Die dort aufgestellten Riesenquader aus römischer Zeit werden offenbar oft als improvisiertes Pissoir benutzt. Schottenring hingegen wird bei schlechtem Wetter zum Windkanal und die Gegend um die U-Bahn-/Straßenbahn-Station ist eiskalt. Pinguine hätten möglicherweise an eisigen Wintertagen ihre Freude daran hier auf die Straßenbahn zu warten, ich nicht.

Also schrieb ich mir meinen Groll von der Seele und fügte der gefalteten Karte vier handgeschriebene tagebuchartige Seiten hinzu. Für den Titel wählte ich eine Schrift im Stil der 50er-Jahre, die meiner Meinung nach die Essenz Wiens recht gut verkörpert. Zu guter Letzt, als ironische Draufgabe sozusagen, hüllte ich das Ganze in einen goldenen Umschlag. Eine glitzernde Fassade für ein schlampiges Inneres, wie passend.

Ich musste mich wirklich anstrengen, dieses Büchlein möglichst schludrig und lieblos auszuführen. Ich bemühte mich den Details und der Qualität keine Aufmerksamkeit zu schenken und wählte das billigste Papier, das ich zur Hand hatte. Der mit Filzstift gezeichneten Karte mangelt es an Präzision und meine Handschrift sieht grässlich aus. Das goldene Cover ist zugleich angeberisch und langweilig. Aber warum all dieser Aufwand? Nun, Stil und Materialien reflektieren, wie ich Wien meistens wahrnehme.

Das nächste Papierobjekt wird lustiger, versprochen!

The ingenious dodo

Der erfinderische Dodo

What do stuffed dodos and austrian archaeologists have in common? The cute flightless birds are already extinct, indigenous archaeologists are an endangered species. If current trends continue they will both soon be relics.

With that in mind I designed my second horizontal wallpaper and another booklet. What if the last of the dodos had been caught in a time warp? Finally back in our time it could have come across a crashed aeroplane hidden in the jungle. Sick of being earthbound and more intelligent than ever due to mysterious circumstances, the dodo used a propeller and some other mechanical parts to build itself a flying contraption. „Impossible! Hubris! Poppycock!“ you will object. Really? Here it jumps confidently off a cliff. Will the dodo be able to fly?

Cover of the booklet "Gegen die Schwerkraft". | Der Einband des Leporellos "Gegen die Schwerkraft".
Hopelessly optimistic the dodo attempts the impossible. The cover of the booklet „Against gravity“ | Hoffnungslos optimistisch versucht der Dodo das Unmögliche. Der Umschlag des Büchleins „Gegen die Schwerkraft“.
The book "Gegen die Schwerkraft". | Das Buch "Gegen die Schwerkraft".
Fully extended the accordion book measures 95 x 11 cm. | Voll ausgezogen ist der Leporello stattliche 95 cm lang, aber nur 11 cm hoch.
The other side of the leporello. | Die Rückseite des Leporellos.)
Once again I did not write a story for lack of time. | Schon wieder hatte ich keine Zeit eine Geschichte zu schreiben.
Crazy wallpaper. | Verückte Tapete.
The second horizontal wallpaper I designed with the aim to boost my well-being in a rather cheerless office.| Die zweite horizontale Tapete, die ich entwarf, um mein Wohlbefinden in einem recht freudlosen Büro zu fördern.

Der erfinderische Dodo

Was haben ausgestopfte Dodos und österreichische Archäologen gemeinsam? Die herzigen flugunfähigen Vögel sind bereits ausgestorben, heimische Archäologen sind eine gefährdete Art. Wenn sich derzeitige Trends fortsetzen, werden beide bald nur noch Relikte sein.

Mit diesem Hintergedanken entwarf ich meine zweite horizontale Tapete und ein Büchlein. Was wäre, wenn der letzte Dodo in eine Zeitverschiebung geraten wäre? Zurückgekehrt in unsere Zeit hätte er zufällig die Reste eines abgestürzten Flugzeugs im Urwald finden können. Weil er ein Leben am Boden satt hatte und er dank mysteriöser Umstände mit mehr Intelligenz gesegnet war als jemals zuvor, baute sich der Dodo kurzerhand aus einem Propeller und einigen mechanischen Teilen eine Flugmaschine. „Unmöglich! Welch´ Anmaßung! Blödsinn!“ werden Sie einwenden. Wirklich? Here springt er voller Selbstvertrauen von einer Klippe. Wird es ihm gelingen zu fliegen?

Into the woods!

Auf in den Wald!

Here is another type of paper peepshow, this time with an accordion-style body. The little pocket theaters became popular in the 1820s. You can read more about the history and construction of paper peepshows here. Inspired by the marvellous examples in the collection of the Victoria & Albert Museum, London, I decided to create one of my own.

The first question that arose was: To draw or not to draw? Collage is a lot faster, so collage it was. Happily sorting trees, figures and sundry accessories I thought about possible stories. I had enough material for the scenery of five panels, a back-scene and the cover. Lots of trees and bushes meant the action was going to take place in a wood. And there was this intriguing male tied to a tree, clearly in distress … So, here it goes:

A pocket theater, 11 x 9,6 x 1,7 cm. What tale will unfold? | Ein Taschentheater, 11 x 9,6 x 1,7 cm. Welche Geschichte wird wohl erzählt?
The scene is set, the curtain goes up. | Die Bühne ist vorbereitet. Der Vorhang geht hoch.
The dog was the only witness. | Der Hund war der einzige Augenzeuge.

„Help! I implore you, good ladies, set me free!“ sounds a feeble cry from behind a bush.
„Did you hear that, Helen?“ says one lady to the other.
„Yes, I think it came from over there. Oh, look! Let´s go and rescue the poor man.“
Meanwhile a little deeper into the woods a man and a woman are arguing:
„I told you she was not to be trusted. You should not have placed the valuables in the basket she dropped down on a rope, before she lowered the rope-ladder.“
„And how, pray, was I supposed to catch and climb said ladder one handed? You took your time tieing that cad up! And where was the backpack you were supposed to bring, when we needed it?“
„But you said, you wanted to put the loot in the bag you are wearing beneath your petticoats!“
„You Idiot, the silver plates he brought for the picknick would have been far too heavy to carry that way.“
„His purse wasn´t though. There was no need to drop it into the sack als well!“

Bitterly bickering the two thieves are withdrawing from the scene of crime.
And on the horizon their lucky driver in her getaway-balloon goes up, up and away …

Making paper peepshows is a bit like building a stage set. | Ein Tunnelbuch zu bauen ähnelt der Gestaltung eines Bühnenbildes.

Auf in den Wald!

Eine andere Art der Peepshow aus Papier ist das Tunnelbuch mit ausziehbaren Seitenteilen, die einem Akkordeon gleichen. Die kleinen Taschentheater wurden in den 1820er Jahren populär. Über Geschichte und Bauweise der zusammenfaltbaren Guckkastenbücher können Sie hier mehr lesen. Inspiriert von den herrlichen Exemplaren in der Sammlung des Victoria & Albert Museums, London, beschloss ich selbst ein Tunnelbuch zu bauen.

Die erste Frage war: Zeichnen oder nicht zeichnen? Collage geht viel schneller, damit war die Entscheidung gefallen. Während ich glücklich Bäume, Figuren und alle möglichen Accessoires sortierte, überlegte ich, welche Geschichte ich erzählen könnte. Ich hatte genug Material für fünf Kulissenbilder, den Hintergrund und das Cover. Das Geschehen würde im Wald stattfinden, da jede Menge Bäume und Büsche zur Verfügung standen. Und da war auch noch dieser rätselhafte, an einen Baum gefesselte Mann, der sich eindeutig in Schwierigkeiten befand … Also, los geht´s!

„Hilfe!“ Meine Damen, ich beschwöre Sie, befreien Sie mich!“ tönte es schwach hinter einem Busch hervor.
„Hast Du das gehört, Helen?“ fragte eine der Damen.
„Ja, ich glaube der Ruf kam von da drüben. Ach, schau mal! Lass´ uns den armen Kerl retten!“
Ein wenig tiefer im Wald geraten sich zur selben Zeit ein Mann und eine Frau in die Haare.
„Ich habe doch gesagt, dass wir ihr nicht vertrauen können! Du hättest die Wertsachen nicht in den Korb, den sie noch vor der Strickleiter an einem Seil herunterließ, legen dürfen!“
„Und wie, bitte, hätte ich die besagte Leiter mit nur einer Hand fangen und hinaufklettern sollen? Du hast ewig gebraucht den Typ an den Baum zu binden. Und wo war der Rucksack, den du hättest bringen sollen, als wir in brauchten?“
„Aber Du hast gesagt, Du willst die Beute in die Tasche, die Du unter den Unterröcken trägst, stecken!“
„Du Idiot! Die Silberteller, die er für das Picknick mitgebracht hat, wären viel zu schwer gewesen, um sie so zu transportieren!“
„Seine Börse war´s nicht! Du hättest sie nicht auch in den Sack werfen müssen!“
Im bitteren Streit entfernen sich die beiden Diebe vom Ort des Verbrechens.
Und am Horizont schwebt ihre glückliche Fahrerin in ihrem Fluchtballon höher, höher und hinfort …

Peeping Tom

Voyeur

„Gentlemen and, of course, ladies! May I present the great innovators, the masters of pleasure, accomplished in lost techniques: Gretchen and Max! Come and watch them disporting themselves. Discover their secrets and enrich your experience! One look just a penny, 5 pounds for the show! Don´t be shy! Oh, come on, dear lady, there is no reason for moral outrage. It is a completely natural and wholesome act. Look! The fair maiden in the front row is not even blushing!“

A simple box with a poster announcing the show performed within. | Eine schlichte Schachtel mit einem Programposter.

Peepshow. Featuring Gretchen and Max was the second object I made with the material gained by cutting up 18th century erotic prints. (You can read about how I came into their possession and the fate of the book here.) I imagined a distopian fun fair for grown-ups held at night on short notice appropriating unused space like the huge parking lots next to supermarkets. A raised boardwalk could link the rear loading doors of cargo trucks giving access to their commodious interiors housing all kinds of entertainments – from bars and kitchens to peepshows and gaiming tables. Rows of containers rented as storage space I saw in American movies somehow came into the visual equasion too. But unlike those, the fair would be gone in the morning.

Join the lady and take a peek! | Gesellen Sie sich zu der Dame und spechteln Sie mit!
The leaf, placed for modesty´s sake, is not part of the original artwork. | Das Originalkunstwerk ist weniger züchtig, es kommt ohne Blatt aus.
Mood lighting. Ornamental windows puncture the ceiling. | Stimmungsvolles Licht. Ornamentale Fenster durchbrechen die Decke.

Voyeur

„Meine Herren, und natürlich Damen! Darf ich vorstellen: Die großen Erneuerer, die Meister des Vergnügens, versiert in verloren geglaubten Praktiken – Gretchen und Max! Treten Sie näher und beobachten Sie, wie die beiden es treiben. Entdecken Sie ihre Geheimnisse und werden Sie an Erfahrung reicher! Ein Blick nur ein Cent, fünf Euro für die Show! Keine Scheu! Ach, kommen Sie meine Dame, es gibt wirklich keinen Grund sich moralisch zu entrüsten. Der Akt ist vollkommen natürlich und gesund für Leib und Seele! Schauen Sie nur! Das hübsche Mädchen in der ersten Reihe errötet nicht einmal!“

Peepshow. Featuring Gretchen and Max war des zweite Objekt, das aus den zerschnippelten erotischen Drucken des 18. Jahrhunderts entstand. (Wie ich zu diesen kam und über das Schicksal der Bücher können Sie hier nachlesen.) Ich habe mir einen distopischen Rummelplatz für Erwachsene vorgestellt, der sich nächtens – nach sehr kurzer Ankündigung – ungenutzten Raum, wie die Parkplätze bei Supermärkten, zunutze macht. Ein hölzerner Steg könnte die Ladetüren am hinteren Ende von LKW´s verbinden und deren geräumige Innenräume allerlei Unterhaltungsangebote beherbergen: Bars, Küchen, Peepshows, Spieltische … Irgendwie musste ich auch an Reihen von als Stauraum vermieteten Containern, wie sie manchmal in amerikanischen Filmen zu sehen sind, denken. Anders als diese, wäre der Jahrmarkt am Morgen wieder verschwunden.

White walls are not for me

Weiße Wände mag ich nicht

„Death of a benevolent moose“ began life as a horizontal strip of wallpaper. After the department I work for moved to new premises, I was given a small room of my own. Alas, my desk is facing a wall and cannot be moved. At first, whenever I lifted my gaze from the computer screen in front of me, my eyes came to rest on a – slightly grubby – white wall. One day I could not bear it any longer. A bare white wall not 80 cm in front of my nose was and is unacceptable. I need variety, beauty and colour to keep my spirits up. So, what to do? I decided to create something charming to look at, that would make me smile. An unusually sized poster (3,5 x 0,7 m) was the solution to my visual quandary. A strip of paper can be easily fixed to a wall without doing any harm.

Crazy wallpaper. | Verückte Tapete.
Much better than a white wall! I admit, it is a bit girlish, but flowers are always nice to look at and I have a soft spot for moose/elk. Is the muzzle of a moose just as soft and velvety as that of a horse, I wonder? | Sieht doch besser aus als eine weiße Wand! Zugegeben, es wirkt ein wenig mädchenhaft, aber Blumen sind immer nett anzusehen und ich habe eine Schwäche für Elche. Ich frage mich, ob die Schnauze eines Elches genauso weich und samtig wie die eines Pferdes ist?

The print proved to be rather ephemeral, it faded. To help me remember the decoration in all its pink glory, I made a book. Naturally. It is a simple leporello with a hard cover. I got carried away and added even more flowers, lengthening the strip considerably. The skull on the cover hints at the fate of the moose gazing benevolently out of the sea of flowers.

Cover of the leporello. | Der Einband des Leporellos.
I was not consciously thinking of paintings by Georgia O´Keeffe, honestly. | Ehrlich, jede Ähnlichkeit mit Gemälden von Georgia O´Keeffe ist blanker Zufall.

Unfortunately I never found the time to write the story of the friendly moose, who ended up dead. Was he petted to death? Did someone kill him for his succulent flesh? Or did he die a natural death after a long and happy life? We will never know.

The book "Death of a benevolent moose". | Das Buch "Death of a benevolent moose".
Fully extended the leporello measures 95 x 11 cm. | Voll ausgezogen ist der Leporello stattliche 95 cm lang, aber nur 11 cm hoch.
The other side of the leporello. | Die Rückseite des Leporellos.
More flowers instead of a story. | Noch mehr Blumen statt einer Geschichte.

Weiße Wände mag ich nicht

„Death of a benevolent moose“ war ursprünglich eine horizontale Tapete. Nach dem Umzug der Institution, für die ich arbeite, erhielt ich ein eigenes kleines Zimmer. Es ist wirklich nett, aber leider steht mein Schreibtisch vor einer Wand und kann nicht umgestellt werden. Die ersten Wochen ruhten meine Augen also jedes Mal, wenn ich den Blick von meinem Computerbildschirm hob, auf der schmuddelig-weißen Wand. Eines Tages reichte es mir. Eine schmucklose weiße Wand 80 cm vor meiner Nase zu haben, war und ist unakzeptabel. Ich brauche Abwechslung, Schönheit und Farbe, um einigermaßen bei Laune zu bleiben. Also, was tun? Ich entschloss mich etwas charmantes zu entwerfen, etwas das mir gelegentlich ein Lächeln entlockte. Die Lösung meines optischen Dilemmas präsentierte sich in Form eines Posters mit ungewöhnlichem Format (3,5 x 0,7 m). Ein Papierstreifen lässt sich leicht (und reversibel!) an der Wand befestigen, ohne dieser Schaden zuzufügen.

Der Ausdruck erwies sich allerdings als leicht vergänglich und wurde mit der Zeit immer blasser. Als Erinnerung an die wilde Dekoration in all ihrer pinken Pracht, fertigte ich ein Buch an. Natürlich! Es handelt sich um einen einfachen, hart gebundenen Leporello. Allerdings konnte ich mich nicht beherrschen und es kamen noch einige – ähem, verdammt viele – Blumen dazu. Dadurch wurde der Streifen um einiges länger. Der Schädel am Cover lässt schon das Schicksal des Elches, der wohlwollend aus dem Blumenmeer blickt, erahnen.

Leider habe ich nie die Zeit gefunden, die Geschichte des freundlichen Elches, der zu Tode kam, zu schreiben. Wurde er ins Jenseits gestreichelt? Hat ihn jemand wegen seines saftigen Fleisches umgebracht? Oder starb er nach einem langen, glücklichen Leben eines natürlichen Todes? Wir werden es nie erfahren.

The joys of May

Maifreuden

The birds do it, the trees do it (hereby giving us pollen-allergies) … Well, to be honest, I think the birds are done by now and suffer the consequences sitting in their nests. So, let us embrace the spirit of the season and enjoy a bit of pornography. Oh, nothing explicit, of course – so do not worry.

I snapped up a book about 18th century erotic prints at a second hand bookstore years ago, because it dealt with a product of the printing trade seldom discussed in art history classes. After a good look and more than one amused snicker, I shelved the book. Other books got shoved on top and in front of it and I forgot its existence. The tome surfaced during this years spring cleaning/book culling, I had a good laugh – again – and decided to cut up the decently sized facsimiles to make collages.

2D-collages are fun to make, 3D-versions can be a bit of a challenge, but who can resist a well constructed pop-up? Properly packaged they are far more satisfying …

The box protecting the pop-up book. | Der Schuber des Pop-up-Buches.
Never judge a book by its box. | Fällen Sie kein Urteil über ein Buch anhand des Schubers.

Imagine a garden with plenty of secluded spots, pavilions, grottos, gazebos and a wilderness. The air is fragrant with the smell of lilac and freshly mown grass. Benches are warm and dry. The foliage is lush and capable to hide a multitude of sins. Two couples are disporting themselves with wild abandon. And in the middle of it all Cupid is watching from his plinth with a fond smile.

Pop-up book showing a garden and two couples. | Pop-up-Buch,  das eine Gartenszene mit zwei Pärchen zeigt.
Fresh air and exercise. | Leibesübungen an der frischen Luft.
Pop-up book showing a garden and a couple. | Pop-up-Buch,  das eine Gartenszene mit einem Pärchen zeigt.
Cupid is watching. | Cupido sieht zu.

Maifreuden

Die Vögel tun es, die Bäume tun es (dabei schenken sie uns Pollenallergien) … Na ja, um ehrlich zu sein, ich glaube die Vögel sind fertig damit und baden jetzt, in ihren Nestern sitzend, die Konsequenzen aus. Wie auch immer, genießen wir Sturm und Drang des Spätfrühlings und ein wenig Pornografie. Nur keine Sorge, natürlich nichts Explizites.

Ich habe vor Jahren in einem Laden für gebrauchte Bücher einen ziemlichen Wälzer über erotische Druckgrafik des 18. Jahrhunderts erworben, einfach weil diese Produkte des Verlags- und Druckwesens kaum in Vorlesungen zur Kunstgeschichte abgehandelt werden. Nach genauer Betrachtung und öfterem amüsiertem Kichern, stellte ich das Buch ins Regal. Promt landeten andere Bücher auf und vor ihn und ich vergaß den Band. Heuer tauchte er während des Frühjahrsputzes/der Bibliotheksbereinigung wieder auf, ich brach nochmals in schallendes Gelächter aus und beschloss, die recht großen Faksimiles zu zerschneiden, um Material für Collagen zu gewinnen.

2D-Collagen machen Spaß, 3D-Versionen sind eine Herausforderung, aber wer kann schon einem gut konstruierten Pop-up wiederstehen? Schön verpackt sind sie doppelt befriedigend.

Stellen Sie sich also einen Garten vor, mit vielen lauschigen Plätzchen, Pavillons, Grotten und einem naturbelassenen Wäldchen. Es duftet nach Flieder und frisch gemähtem Gras. Die Bänke sind trocken und warm. Üppiges Blattwerk liefert die perfekte Deckung. Zwei Pärchen vergnügen sich ausgelassen. Und Cupido wacht auf einem Sockel stehend, mit zärtlichem Lächeln über das fröhlichen Treiben.

Confessions of a wastepaper lover

Bekenntnisse einer Altpapier Liebhaberin

Years ago the amount of chewing gum I consumed was excessive – for a short time at least. I would have preferred chocolate, but given my proclivity to put on weight, that was not an option. There I sat chewing gum like a cow chews cud – mechanically and with determination – to distract myself from acute physical discomfort and boredom. In the end it was no use, but I was left with hundreds of pretty chewing gum wrappers – the inner layer of a certain brand that came in metallic greens, blues, orange, pink …

Taking into account my mild obsession with paper, the outcome was inevitable: Miniature books. For their covers scraps of printed paper left over from other projects came in handy. To hold chewing gum wrappers and front/back covers together I used long stitch in combination with coptic binding, which was quite fiddly to work at that size. The finished books are just 4,8 x 5,6 cm in size. Pretty, aren´t they?

Five little books made from reused paper. | Fünf kleine Bücher aus wiederverwendetem Altpapier.
Ode to pretty packaging: Lots of chewing gum wrappers turned into little books. | Ode an hübsche Verpackungen: Aus einer Menge Kaugummipapier werden kleine Bücher.

Cover and spine of one of the books. | Deckel und Rücken eines der Bücher.
Long stitch in combination with coptic binding at this size requires patience and deft hands. | Für Langstich und Kettenstich braucht man bei diesem Buchformat Geduld und geschickte Hände.
A view inside of one of the books. | Ein Blick in das Innere eines Buches.
Blue and orange chewing gum wrappers interspersed with pages made of printed transparent paper. | Seiten aus bedrucktem Transparentpapier sind zwischen blauem und orangem Kaugummipapier eingeschoben.

Bekenntnisse einer Altpapier Liebhaberin

Vor einigen Jahren konsumierte ich für kurze Zeit Unmengen Kaugummi. Schokolade wäre mir lieber gewesen, doch angesichts der Tatsache, dass ich leicht zunehme, musste ich mir diese verkneifen. Also saß ich da wie eine widerkäuende Kuh und kaute mechanisch und entschlossen, um mich von akutem körperlichen Unbehagen und Langeweile abzulenken. Genützt hat es natürlich nicht, aber immerhin verblieben mir hunderte Kaugummipapiere einer bestimmten Marke, die mit metallischen Grün- und Blautönen, Orange, Pink etc. erfreuten.

Da ich eine Leidenschaft für Papier hege, war klar worauf es letztlich hinauslaufen würde: Miniaturbücher. Für die Umschläge verwendete ich den Verschnitt von bedrucktem Papier, der von anderen Projekten übrig geblieben war. Um alles zusammenzuhalten, kombinierte ich Langstich und Kettenstich, letzterer war ein unglaubliches Gefummel. Die fertigen Büchlein sind nur 4,8 x 5,6 cm groß. Hübsch, nicht wahr?

Bunnies don´t bring me chocolate eggs

Häschen bringen mir keine Schokolade-Eier


On the contrary, they demand carrots, clover and other tasty treats. One of my pets, a floppy-eared rabbit, loved tangerines and meringues. How much he enjoyed eating the latter we found out one memorable Christmas Day. It didn´t occur to us that a rabbit might like the sugary stuff, so wie decorated the christmas tree with „Windringerl“ (small meringue circles sprinkled with tiny sugar beads) and went to bed. In the morning we discovered to our dismay that he had eaten the bottom half of every single Windringerl he had been able to reach. Luckily it did not do him any harm and our dear pet lived a long and happy life.

The little rabbits I drew for „Lobet die Rübe“ (Praise the Turnip) have far healthier food in mind. At the time I was experimenting with unusual shapes for books. I liked the folded version of a leporello, because of it´s sculptural quality and the opportunity it gave to link both sides of the paper by inserting elements through slits in the folds. Root vegetables were the logical choice, with leaves sticking out top-side and carrots, raddishes and parsnips dangling on the „soil“-side of the folded paper. Naturally no vegetablebed is complete without a rabbit, or two, or three …

The bookcover. | Das Buch von außen.
The closed book is small and triangular.| Das geschlossene Buch ist klein und dreieckig.
The book slightly opend. | Der Leporello entfaltet sich.
Lots of leaves and rabbits. | Jede Menge Blätter und Hasen.
The fully extended leporello. | Der auseinandergezogene Leporello.
Surprise! The book is much bigger on the inside. | Überraschung! Das Buch ist größer als man denkt.
Black and white rabbits amid green turnip-leaves. | Schwarze und weiße Hasen zwischen grünen Rübenblättern.
The only black rabbit hiding behind leaves. | Das einzige schwarze Häschen versteckt sich hinter den Blättern.
e-up of the book showing plates with recipes written on them. | Eine Nahaufnahme des Buches zeigt Teller mit aufgedruckten Rezepten.
What to do with parsnip, beetroot & co if you are not a rabbit? Recipes for savory dishes are presented on plates. | Was tun mit Pastinake, roter Rübe & Co falls Sie kein Hase sind? Rezepte für leckere Gerichte werden auf Tellern dargereicht.
The other side of the book. | Die andere Seite des Buches.
Delve into the earth, that is turn the book over, and discover a pattern made up of turnips and the title. | In die Erde graben, sprich das Buch umdrehen, und ein Muster aus Rüben sowie den Buchtitel entdecken.
Close-up of the book with carrots, raddishes and turnips dangling from the folds. | Nahaufnahme des Buches mit zwischen den Falten hängenden Karotten, Radieschen und Rüben.
Carrots, raddishes and turnips dangling on the „underside“ of the book. | Karotten, Radieschen und Rüben baumeln an der „Unterseite“ des Buches.

Häschen bringen mir keine Schokolade-Eier

Ganz im Gegenteil, sie wollen Karotten, Klee und andere Leckereien. Eines meiner Haustiere, ein Kaninchen mit Schlappohren, liebte Mandarinen und Windbäckerei. Dass er von letzterer nicht genug bekommen konnte, mussten wir an einem denkwürdigen Weihnachtstag feststellen. Wir schmückten unseren Weihnachtsbaum mit „Windringerln“ (kleine Baiser-Ringe mit Zuckerstreusel), da uns gar nicht in den Sinn kam, dass ein Karnickel das süße Zeug mögen würde, und gingen schlafen. Frühmorgens entdeckten wir einigermaßen bestürzt, dass der gierige Schuft in der Nacht die untere Hälfte von jedem Windringerl, das er erreichen konnte, gefressen hatte. Geschadet hat es ihm nicht und unser geliebtes Haustier lebte ein langes, glückliches Leben.

Für „Lobet die Rübe“ zeichnete ich Häschen, denen es nach viel gesünderem Essen steht. Ich experimentierte damals mit ungewöhnlichen Buchformen und mir gefiel die gefaltete Version eines Leporellos. Er wirkte plastisch wie eine Skulptur und bot die Möglichkeit beide Seiten des Papiers zu verbinden, indem ich Elemente durch Schlitze in den Knicken der Falten steckte. Logisch, dass mir dafür Wurzelgemüse in den Sinn kam. An der Oberseite des Papiers ragen die Blätter hoch und an der „erdigen“ Unterseite baumeln Karotten, Radieschen und Rüben. Kein Gemüsebeet ist vollständig ohne einen Hasen, oder zwei, oder drei …

When in doubt, make a book!

Ratlos? Mach ein Buch!

What to do with 30 drawings, each 10 cm square? Using them to fold birds was out of the question. Anyway, I suck at origami since the day I was forced to fold an egg as an assignment in school. I could have stuffed the thin sheets of paper into an envelope and that would have been the end of this pleasant experiment. Not an option either, I wanted to play a little longer. And of course I did what I always do, I went into default mode and made a book. Given the thinness of the paper stitching would not have been a good idea. After much thought and several cups of tea it occured to me that Japanese binding might do the trick. So I glued a tab – made of thicker paper and with pre-punched holes – to one side of each former chocolate wrapper. For the cover I did a papercut showing yet another tulip.

The book was assembled in no time at all and I am proud to have – finally! – found a use for the weird spongy material I picked up in a shop for model-builders, just because I liked its structure and it is fun to touch.
To protect the book I built a box.

The box protecting the Tulipbook. | Die Schachtel zum Schutz des Tulpenbuchs.

The open box. | Die geöffnete Schachtel.
The Tulipbook. | Das Tulpenbuch.
The coverpage of the Tulipbook. | Die Titelseite des Tulpenbuchs.
A page of the Tulipbook. | Eine Seite des Tulpenbuchs.
A page of the Tulipbook. | Eine Seite des Tulpenbuchs.
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And beaming with joy, because I had created something unique and beautiful, I put it away.

Ratlos? Mach ein Buch!

Was tun mit 30 Zeichnungen, 10 x 10 cm groß? Vögelchen zu falten, kam nicht in Frage. Seit ich in der Schule ein Ei falten musste, habe ich sowieso ein gestörtes Verhältnis zu Origami. Ich hätte die dünnen Papierblätter auch einfach in ein Kuvert stopfen und in einer Schublade verschwinden lassen können. Auch keine reizvolle Lösung, ich wollte noch ein wenig spielen. Und natürlich tat ich, was ich immer tue, ich machte ein Buch – das ist bei mir fast wie eine Grundeinstellung. Das Papier war ein bisschen zu dünn für eine Fadenbindung. Also ein paar Tassen Tee getrunken und nachgedacht. Eine Idee ließ nicht lange auf sich warten: Eine Japanische Bindung müsste sich gut eignen! Also klebte ich einen vorgelochten Streifen aus dickerem Papier an eine Seite von jedem ehemaligen Pralineneinwickelpapier. Als Cover schnell noch eine Tulpe aus dem Papier geschnitten …

Das Zusammensetzten und Binden des Buches war schnell erledigt. Ich fand sogar endlich eine Verwendung für das komische schwammige Material, das ich einmal in einem Geschäft mit Modellbauzubehör gekauft hatte. Ich mochte einfach seine Struktur und das lustige Gefühl beim Anfassen.
Um das Büchlein zu schützen, baute ich ihm noch eine Schachtel.
Freudenstrahlend, weil ich etwas Einzigartiges und Schönes geschaffen hatte, räumte ich das fertige Ding weg.