Oink!

Gemüseschweineparade

Another experiment with vegetable dye! This time I used beetroot juice. What looked like an intense dark red in the pot turned pale pink on paper, a shade that reminded me of pigs. It did not matter what kind of paper I used, only multiple immersion caused a change. Burgundy was the best I could manage.

Gemüsefarbe verlockte zu einem weiteren Experiment! Dieses Mal waren es rote Rüben, die dafür in den Topf wanderten und gnadenlos ausgekocht wurden. Das samtig dunkle Granatrot des Saftes verwandelte sich am Papier in ein zartes Rosa, das mich unweigerlich an Schweine denken ließ. Es war völlig egal welche Art von Papier ich in die tiefrote Flüssigkeit tauchte, das Ergebnis war immer das Blassrosa von Extrawurst. Nur die Anzahl der verabreichten Farbbäder wirkte sich ein wenig aus. Zu mehr als burgunderfarbenen Rändern reichte es dennoch nicht, sie blieben der satteste Farbton.

Paper dyed with beetroot juice. | Mit dem Saft roter Rüben gefärbtes Papier.
Two little piggies sitting on a hill. | Zwei kleine Schweinchen sitzen auf einem Hügel.
A simple accordion book in the shape of a parade of pigs. The animals were inspired by celtic boar statuettes. | Ein Schwein kommt selten allein, schon gar nicht in einem Leporello. Die Gestalt der Tierchen ist von keltischen Eberstatuetten inspiriert.
Lonely pig watching the sun rise over a mountain range. | Einsames Schwein, das den Sonnenaufgang über einer Berglandschaft bewundert.

Winter vegetables

Wintergemüse

Vienna in winter bears a strong resemblance to a used lead coffin: bleak, grey and slightly damp. These days the weekly, stressful trip to the supermarket provides the only opportunity to acquire anything colourful to lift the spirits. Yes, you have guessed it: once again I have turned to my larder for visual sustenance. Peppers, beetroot and a stray onion made my day.

The peppers were practically glowing, whereas a beautiful head of lettuce offered subtle shades of green and purple. The colours of its flouncy leaves are in perfect harmony with the jade green of a swede – a vegetable whose taste I detest.

Wintergemüse

Wien im Winter gleicht in unheimlicher Weise einem gebrauchten Bleisarg: trostlos, grau und ein wenig feucht. Heutzutage ist der wöchentliche, nervenaufreibende Einkauf leider die einzige Möglichkeit irgendetwas Farbenfrohes zu erwerben, um die Stimmung ein wenig zu heben. Ja, Sie haben richtig geraten: ich habe auf der Suche nach Nahrung für die Augen wieder einmal meine Speisekammer geplündert. Paprika, rote Rüben und eine vereinsamte Zwiebel retteten meinen Tag.

Die Paprika leuchteten geradezu, ein prächtiger Salat hingegen entzückte mit einer Vielzahl an feinen Grün- und Purpurtönen. Das Jadegrün einer Kohlrübe – ein Gemüse, dessen Geschmack ich von Herzen verabscheue – lieferte eine stimmige Ergänzung zu seinen gerüschten Blättern.

Kitchen Alchemy

Küchenalchemie

In Austria red cabbage is usually served with meat. Recipes vary. Red wine, apples, chestnuts and spices are involved. Suffice to say „Rotkraut“ is time consuming to prepare and cook. My version is faster, admittedly blander, but probably healthier. Just chop the red cabbage, add water and boil till tender. Strain, season according to taste. As you can see I am neither a cook nor a gourmet.

Closeup of a red cabbage in a sieve. | Nahaufnahme eines Happels Rotkraut in einem Sieb liegend.
Dinner? Red cabbage, still unharmed. | Mittagessen? Rotkraut, noch unversehrt.

Red cabbage turns the water it is cooked in a deep purple, which is – to me – of far more interest than its nutritional value. Cooking bores me to tears, so I jumped at the opportunity to experiment with this impromptu dye bath. I dropped in scraps of various paper from ordinary drawing paper, several types of Japanese paper to sheets of kitchen roll. The different shades achieved varied considerably. I suppose this has to do with the acidity of the paper – or lack thereof. The dye is also heat sensitive, as I found out by placing some scraps on top of a radiator. The resulting bricklike pattern was a serendipidous coincidence.
Now the question arises: Shall I make some miniature books?

Flatlay with red cabbage and dyed paperscraps. | Stillleben mit Rotkraut und gefärbtem Papier.
Paper dyed with red cabbage. | Mit Rotkraut gefärbtes Papier.

Küchenalchemie

In Österreich wird Rotkraut normalerweise als Beilage zu Fleisch serviert. Es gibt viele Rezepte, manche mit Rotwein und zahlreichen Gewürzen, andere wiederum verlangen nach Äpfeln oder Maroni. In jedem Fall sind Vor- und Zubereitung zeitaufwändig. Meine Version ist schneller, langweiliger im Geschmack, aber vermutlich gesünder. Einfach das Rotkraut in Streifen schneiden und in Wasser köcheln lassen, bis es weich ist. Abseihen, nach Laune und Vorliebe würzen. Fertig. Sie sehen schon, ich bin weder Köchin noch Feinschmeckerin.

Rotkraut färbt während des Kochvorganges das Wasser ein schönes, kräftiges Lila. Das ist für mich weitaus interessanter als der Nährwert des Gemüses. Ich finde Kochen tödlich langweilig, also ist jede Gelegenheit für Experimente ein Gewinn und ein spontanes Färbebad der Jackpot. Mit Begeisterung tauchte ich Papier aller Art, von einfachem Zeichenpapier über diverse Japanpapiere bis zur Küchenrolle, in die Schüssel mit der purpurnen Flüssigkeit. Das Ergebnis waren Schnipsel in ganz unterschiedlichen Farbtönen. Ich nehme an, das hat mit dem unterschiedlichen Säuregehalt der Papiere zu tun. Die Pflanzenfarbe verändert sich auch unter Hitzeeinwirkung, wie einige zum schnelleren Trocken auf einen Heizkörper gelegte Papierstreifen zeigten. Das Resultat des glücklichen Zufalls war ein ziegelartiges Muster.
Stellt sich nur noch die Frage: Soll ich aus dem Papier Büchlein binden?

Colour Bliss #10

Colour Bliss #10


Do you have a favourite colour for Christmas ornaments/decoration? Spontaneously I would say red, but my preferences have changed over time. The Christmas trees of my childhood were fully laden with colourful paper stars, pastel pink and white meringue rings, silver lametta, owls made of pinecones and felt, sweets wrapped in multicoloured paper and a few Christmas baubles. The effect was cheerful and rather garish. Young me favoured purple & silver Christmas ornaments, interrupted by a short lived silver & clear glass intermezzo. Finally I gave up buying a tree.

Strangely we never used the lovely Christmas ornaments inherited from my grandmother. I still don´t, though now and then I have bought additional historical pieces. These days a bowl with a few clear handblown glass ornaments, red berries and tiny apples suffices.

I wish you a MERRY CHRISTMAS!

Christmas ornaments I inherited from my grandmother and the colour palette they inspired. | Die zur Saison passende Farbpalette ist vom Weihnachtsschmuck, den ich von meiner Großmutter geerbt habe, inspiriert.
Two Christmas tree tops. Close up of an amaryllis. | Zwei Christbaumspitzen. Ich mag Amaryllis als Blumenschmuck zur Weihnachtszeit.
Christmas elves or a gathering of Santa impersonators? Christmas tree attemting to escape its netting.| Weihnachtswichtel oder doch ein Treffen von Weihnachtsmännern? Christbaum, der seiner Verpackung entkommen will.
Chimney cleanout door posing as Advent calendar door. Stars made of tissue paper. | Kein Adventkalendertürchen sondern eine Kamintür. Sterne aus Seidenpapier.
Crabapples. Christmas ornaments in the shape of Santa Claus. | Zieräpfelchen. Sogar als Baumschmuck gibt es den Weihnachtsmann.

Colour Bliss #10

Haben Sie eine Lieblingsfarbe für Weihnachtsschmuck/-dekoration? Rot würde ich ganz spontan sagen, aber meine Vorlieben haben sich mit der Zeit geändert. Die Weihnachtsbäume meiner Kindheit waren überladen mit bunten Papiersternen, blassrosa und weißer Windbäckerei, silber Lametta, aus Tannenzapfen und Filz gebastelten Eulen, in farbenfrohes Papier gewickelten Süssigkeiten und einigen Christbaumkugeln. Der Gesamteindruck war zwar fröhlich, aber ziemlich geschmacklos. Als junge Erwachsene bevorzugte ich Weihnachtsschmuck in Violett und Silber, mit einem kurzen Zwischenspiel in Silber und transparentem Glas. Schließlich hörte ich auf einen Christbaum zu kaufen.

Eigenartigerweise verwendeten wir nie den hübschen Weihnachtsschmuck, den meine Großmutter hinterließ. Noch heute lüpfe ich nur kurz den Schachteldeckel, um mich zu erfreuen, obwohl ich gelegentlich alten Schmuck dazukaufe. Mir reicht eine Schale mit einigen mundgeblasenen Ornamenten aus klarem Glas, roten Beeren und kleinen Äpfelchen.

Ich wünsche Ihnen FROHE WEIHNACHTEN!

Colour Bliss #9

Colour Bliss #9

It is a mystery to me why I have so many shades of yellow in my yarn stash. Can colour sneak up to you? I do not plan to knit anything using yellow yarn in the near future, but for winding an autumnal colour palette it comes in handy.

Autumnal leaves and the palette they inspired. | Herbstlaub und die davon inspirierte Farbpalette.

Last saturday I took a walk in the Vienna woods in the hope of boosting my creativity, which is rather low at the moment. It had rained in the morning, but later the sun came out and turned the leaves into a sea of gold. I liked the contrast of vibrant yellows and subdued browns on grey tarmac. Mushrooms are past their prime by now, so I delved into my archive to come up with a few pictures to complement the abundancy of leaves.

Leaf of a pear tree. Underside of a mushroom. | Blatt eines Birnbaums. Die Lamellen eines Pilzes.
Cut stone seen against the light. Sun-drenched leaves. | Geschnittender Stein im Durchlicht. Sonnendurchflutete Blätter.
Boughs of a swamp cypress. Shattered glass. | Äste einer Sumpfzypresse. Zersprungenes Glas.
Mushrooms. Fallen leaves. | Pilze. Abgefallene Blätter.
Yellow leaves still attached to the branches of a tree. Beautiful lichen. | Gelbes Laub, noch am Baum. Schöne Flechten.

Colour Bliss #9

Es ist mir wirklich ein Rätsel, warum in meinem Garnvorrat so viele Gelbtöne zu finden sind. Kann sich eine Farbe heimlich anschleichen? Wie auch immer, ich habe nicht vor in nächster Zeit irgendetwas in Gelb zu stricken. Aber für das Wickeln einer herbstlichen Farbpalette ist der Hort natürlich ideal.

In der Hoffnung meiner erlahmten Kreativität wieder etwas Schwung zu verleihen, unternahm ich letzten Samstag einen Spaziergang im Wienerwald. Es hatte am frühen Vormittag geregnet, aber dann ließ sich die Sonne doch blicken und verwandelte das herbstliche Laub in ein goldenes Meer. Der Kontrast der leuchtenden Gelb- und der stumpfen Brauntöne auf grauem Asphalt gefiel mir. Die im Wald zu findenden Pilze sind mittlerweile nicht mehr sehr ansehnlich, also habe ich einige Bilder als Ergänzung der Fotos von Laub aus meinem Archiv gefischt.

Colour Bliss #8

Colour Bliss #8

I don´t take being cooped up well. Almost all my favourite places are now out of reach. That is stressfull. I have become an armchair traveller, reliving past holidays in my mind. The world has shrunk. In times like these it is the little things that keep me going. The unfurling new leaf of a potted plant, the antics of a couple of crows on the roof opposite my window, the smell of chocolate cookies fresh out of the oven, my stash of wool …

Luckily my capacity to amuse myself is considerable, as is my stock of photos. I have always enjoyed looking at things closely, paying heed to minute details or colour – and have taken pictures accordingly. Last Sunday I was sorely in need of a bit of fun. It was high time to play with balls of wool again and create a new palette. I hope you like the bold colour combinations as much as I do.

A magnificent peacock. The palette I created inspired by its gorgeous feathers. | Ein prachtvoller Pfau. Seine Federn haben mich zu dieser Farbpalette inspiriert.
Lichen. Close up of the wing of Zerynthia polyxena. | Flechten. Nahaufnahme des Flügels von Zerynthia polyxena (Osterluzeifalter).
Morpho aega. Pretty leaf. | Morpho aega (Morphofalter). Hübsches Blatt.
Dead ivy. Close up of the wing of Kallima inarchus. | Abgestorbener Efeu. Nahaufnahme des Flügels von Kallima inarchus (Indischer Blattschmetterling).
Chrysiridia ripheus. Very green leaf. | Chrysiridia ripheus (Regenbogenfalter). Sehr grünes Blatt.
Gunnera leaf. Feathers of a peacock. | Nahaufnahme eines Gunnerablattes. Pfauenfedern.

Colour Bliss #8

Ich vertrage es nicht, wenn meine Bewegungsfreiheit eingeschränkt wird – und dabei meine ich nicht die Möglichkeit Sport zu treiben. Fast alle meine Lieblingsorte sind derzeit unerreichbar. Das verursacht Stress. Ich reise nur noch auf der Landkarte und erfreue mich an Erinnerungen vergangener Urlaube. Die Welt ist geschrumpft und wir drohen wieder in Provinzialismus abzurutschen, nur dass das heutzutage anders genannt wird. In Zeiten wie diesen halten mich die kleinen Freuden im Leben aufrecht. Ein neues Blatt einer Topfpflanze, das sich langsam entfaltet; spielende Krähen am gegenüberliegenden Dach; der Geruch frisch gebackener Schokoladenplätzchen, mein Vorrat an Wolle …

Glücklicherweise ist es mir noch nie schwer gefallen, mich selbst zu unterhalten. Da ich in den letzten Jahren wie eine Wilde fotografiert habe, verfüge ich über einen stattlichen Vorrat an Fotos. Es hat mir schon immer Spaß gemacht Dinge genau anzusehen und mich an winzigen Details oder Farben zu erfreuen. Letzten Sonntag brauchte ich dringend Aufheiterung. Höchste Zeit wieder einmal mit Wollknäueln zu spielen und ein Colour Bliss zusammenzustellen! Ich hoffe, Ihnen gefallen die gewagten Farbkombinationen genauso gut wie mir.

Purple food to feast your eyes on

Augenschmaus: Gesundes in Lila

For me shopping for groceries is a tedious affair, with the exception of fruit and vegetables. It is a joy to look at their multitude of shapes, textures and colours. Take lettuce, for example. The variety of leaves – rounded, gently undulating, ribbed, with jagged edges, smooth yet pointed, etc. – is quite stunning. The pattern of veins on the skin of a melon! The weirdness of mushrooms! And don´t get me started on the colours of peaches, those little portable sunsets!

I always try to pick the prettiest fruit and vegetables. More often than not they have to pose in front of my camera, before they are eaten (with the exception of broccoli, the dastardly little trees are only fit for flower arrangements). My nerves are a bit frayed at the moment and I caught myself sorting close ups and simple still lifes according to colour …

Swaddeled mango. | Züchtig verhüllte Mango.
Frozen blueberries. Look at the intriquing texture! | Gefrorene Heidelbeeren mit faszinierender Struktur.
Beans: pleasingly speckled on the outside, silky smooth on the inside. | Bohnen: Außen hübsch gefleckt, innen seidig glatt.
Red cabbage – elegant, isn´t it? | Rotkraut, ganz elegant.
Beetroot: the swirls of colour came as a surprise. | Als Rote Rübe gekauft, waren die Farbkringel eine Überraschung.

Augenschmaus: Gesundes in Lila

Der Einkauf von Lebensmitteln ist für mich eine langweilige Sache, mit Ausnahme von Obst und Gemüse. Den Anblick ihrer unterschiedlichen Formen, Texturen und Farben genieße ich. Denken Sie einmal an Salat. Die Vielfalt der Blätter – gerundet, leicht gewellt, gerippt, mit gekräuselten Rändern, glatt aber gespitzt, etc. – ist doch erstaunlich. Die von den Adern auf der Haut einer Netzmelone geformten Muster! Die bizarren Formen von Pilzen! Und über die Farben von Pfirsichen, diesen kleinen tragbaren Sonnenuntergängen, fange ich am besten gar nicht erst zu schreiben an!

Ich versuche immer, besonders hübsches Obst und Gemüse auszuwählen. Schließlich muss es oft noch schnell vor meiner Kamera posieren, bevor es gegessen wird (ausgenommen Broccoli, die hinterhältigen Bäumchen sind nur für Blumenarrangements geeignet). Im Moment bin ich reichlich mit den Nerven herunter und habe mich dabei ertappt, Nahaufnahmen und einfache Stilleben nach Farbe zu sortieren …

Fair Iris

Die schöne Iris

Irisis are in full bloom and what a gorgeous sight they are! Yesterday I passed some magnificent specimens on one of my infrequent long walks. I used to buy bunches of Iris at a local farmer´s market, but this year I don´t want to brave the crowds. So I turned to my archive instead.

The iris is an amazingly photogenic flower. Aptly named after the greek godess Iris, who descended on the rainbow to earth taking messages from the gods to mankind, the showy flower boasts a multitude of colours, as you well know. Although I am a glutton for colour, that is not the characteristic I find most attractive. To me the structure of the flower and the elegant curves of the petals are far more intriguing. Irisis retain a sculptural quality even when they wither and their petals turn slightly transparent showing off the delicacy of their veins, furl and finally shrink.

Die schöne Iris

In Wien blühen die Iris und geben einen wahrhaft großartigen Anblick ab! Gestern bin ich auf einem meiner seltenen langen Spaziergänge an einigen außergewöhnlich prächtigen Exemplaren vorbeigekommen. Früher habe ich mich um diese Zeit immer am Bauernmarkt mit Irissträußen eingedeckt, aber heuer möchte ich mich dafür nicht ins Gewühl stürzen. Also habe ich stattdessen mein Bildarchiv durchforstet.

Die Iris ist schon eine erstaunlich photogene Pflanze. Benannt nach der griechischen Göttin Iris, die am Regenbogen herabstieg, um den Menschen Nachrichten der Götter zu bringen, erstrahlt die auffällige Blume in einer Vielzahl an Farben, aber das wissen Sie ja. Das ist für mich aber nicht ihr interessantestes Merkmal, obwohl ich von Farben nicht genug bekommen kann. Ich finde die Struktur der Blüte und die eleganten Kurven der Blütenblätter weitaus faszinierender. Eine Iris behält sogar ihre skulpturale Qualität wenn sie verwelkt und dabei ihre leicht transparent gewordenen Blütenblätter die delikaten Adern sichtbar werden lassen, sich einrollen und schließlich schrumpfen.

Colour Bliss #7

Colour Bliss #7

Happiness comes in a cellophane bag. Vienna has an abundance of old fashioned shops selling sweets and chocolates. I would go so far as to say they are part of the city´s cultural heritage. A couple of weeks ago I was standing in one such establishment, paying tribute to the tooth fairy, when it occured to me, that the tempting merchandize – rich in calories, yet irresistible – could serve as inspiration for a colour palette. I let my gaze wander until it came to rest upon Wiener Seidenzuckerln, a lovely concoction of crunchy hazelnut flavoured filling and thick striped sugar coating with a tempting silken sheen. Apart from the visual pleasure Seidenzuckerl give when placed in delicate glass bowls and jars, the sweets are quite delicious.

Happy with my purchase I trotted home, sorted the sweets according to shape/colour scheme, piled them up and took pictures. Out came the yarn stash and a colour palette was wound in a jiffy.

A pile of Seidenzuckerl and the coulour palette they inspired. | Seidenzuckerl und die von ihnen inspirierte Farbkarte.

The pastel shades reminded me of spring flowers and sunny days spent far from the boredom of daily toil. Both are hard to get in real life these days, so off I went for a romp through my archive in search of blooms and holiday snaps. Here is my attempt to spread a little joy:

A peony in full bloom. Meringue with pastel stripes. | Eine voll erblühte Päone. Windbäckerei mit pastellfarbenen Streifen.
Mini-Marshmallows. A detail from the portal of Sant Andrea, Mantua. | Winzige Marshmallows. Ein Detail des Portals von Sant Andrea, Mantua.
Murano glass vases from the thirties cast pretty shadows. Sweets, still untouched. | Vasen aus Muranoglas werfen hübsche Schatten. Noch verpackte Bonbons.
Sugar coated almonds and lemon jelly. The floor mosaik in the foyer of MSK, Gent. | Mit Zuckerglasur überzogene Mandeln und Zitronengelee. Das Fußbodenmosaik in der Vorhalle des MSK, Gent.

Colour Bliss #7

Das Glück kommt im Zellophansackerl. In Wien gibt es noch viele altmodische Geschäfte, die Bonbons, Schokolade und andere Süssigkeiten verkaufen. Ich möchte fast sagen, sie sind ein Teil des Kulturerbes der Stadt. Vor ein paar Wochen stand ich in einem dieser Läden und huldigte der Zahnfee. Da kam mir plötzlich der Gedanke, dass die verlockende Ware – reich an Kalorien und doch unwiderstehlich – als Inspiration für eine Farbkarte dienen könnte. Ich ließ meinen Blick schweifen, bis er auf Wiener Seidenzuckerln zur Ruhe kam. In ihrer klassischen Form bestehen diese aus einer Füllung mit Haselnussgeschmack in einer seidig glänzenden, gestreiften Zuckerhülle. Seidenzuckerl sind wirklich köstlich und sehen in zarten Glasgefäßen aufbewahrt auch ausgesprochen hübsch aus.

Glücklich trabte ich mit meinem Einkauf nach Hause, sortierte die Zuckerl nach Form und Farbe, häufte sie auf und schoss einige Fotos. Mein Wollvorrat war schnell hervorgekramt und die Farbkarte im Nu gewickelt.

Die Pasteltöne erinnerten mich an Frühlingsblumen und sonnige Tagen fernab der täglichen langweiligen Mühsahl. Im wirklichen Leben ist derzeit beides schwer zu bekommen. Also begab ich mich auf eine Reise durch mein Bildarchiv, um Fotos von Blüten und Urlaubsschnappschüsse zu finden. Hier ist mein Versuch ein wenig Freude zu verbreiten.

Colour Bliss #6

Colour Bliss #6

Are you looking for something to alleviate winter depression? Here are cheerful primary colours to brighten a dreary January. The end of this ghastly season can´t come fast enough for me. I usually try to compensate the city´s greyness by wearing colourful knitted hats and scarfs. The brighter the better. However, I have not knitted anything in this colour combination yet.

My first associations were children´s toys – the oldfashioned kind, of course – and succulent fruit.

Peeling paint. The palette I created. | Abblätternde Farbe. Die von mir gestaltete Farbkarte.
Tiny bus made of sheet metal. Marbles. | Ein kleiner Bus aus Blech. Murmeln.
Nice curves: Close up of a water lilly. Bananas. | Alles krümmt sich: Nahaufnahme einer Seerose. Bananen.
Gorgeous ribbons. Blueberries. | Prächtige Bänder. Heidelbeeren
Detail of a large strawberry. Miniature wooden dolls. | Detail einer großen Erdbeere. Kleine Holzpüppchen.

P. S. for interested knitters: I chose Karen Noe Shetland 100% uld in shade 752 and Jamieson´s Shetland Spindrift in shades 104, 134, 525, 685, 710, 752.

Colour Bliss #6

Suchen Sie auch nach Dingen die eine Winterdepression mildern könnten? Wie wäre es mit fröhlichen Primärfarben, damit der trübe Jänner etwas bunter wird? Für mich kann das Ende dieser grauenhaften Jahreszeit nicht schnell genug kommen. Normalerweise versuche ich durch das Tragen farbenfroher, selbstgestrickter Mützen und Schals – je knalliger desto besser – dem Grau der Stadt etwas entgegenzusetzen. In dieser Farbkombination habe ich aber noch nie etwas gestrickt, zumindest bis jetzt nicht. Als Erstes kam mir zu diesen Farben altes Spielzeug in den Sinn, gefolgt von saftigen Früchten.

P. S. für alle, die gerne stricken: Ich habe Karen Noe Shetland 100% uld in der Farbe 752 und Jamieson´s Shetland Spindrift in den Farben 104, 134, 525, 685, 710, 752 verwendet.