Green treasure

Grüne Schätze

In urban areas they are trodden on, sprayed with weedkiller and considered a sign of neglect instead of being admired for their ability to grow from crevices in the pavement. Most gardeners seem to detest them. Native plants, often considered as weeds, enrich the urban environment in a way that we will learn to appreciate in the future. They provide sustenance for insects, which in turn help feed the dwindling population of birds. Look closely and you will notice that these humble plants are pretty.

Nature strikes back! Plants growing from cracks in Vienna´s pavements, by the wayside and on future building sites. | Die Natur erobert sich Terrain zurück: Wiener Pflasterritzenvegetation, Grünzeug am Wegesrand und auf brachliegenden zukünftigen Bauplätzen.

These days weekends are reserved for long walks exploring Vienna´s urban environment. I am always delighted to come across an abundance of grasses, wildflowers and other tenacious vegetation. Lately I have begun to pick some flowers and leaves (only when there are plenty and never rare species) to make tiny bouquets. Beauty and inspiration can be found in the oddest places.

Tiny Bouquet No. 1 presented in a schnapps glass | Sträußchen Nr. 1 präsentiert im Schnapsglas: Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba), Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Wegwarte (Cichorium intybus), Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Luzerne (Medicago sativa), Wilde Möhre (Daucus carota), Deutsches Weidelgras (Lolium perenne).

Grüne Schätze

Wir trampeln auf ihnen herum, besprühen sie mit Unkrautvertilgungsmittel und betrachten sie als ein Zeichen von Verwahrlosung, anstatt sie für ihre Fähigkeit in Pflasterritzen zu wachsen zu bewundern. Die meisten Gärtner scheinen sie zu verabscheuen. Einheimische Pflanzenarten, oft als Unkraut angesehen, bereichern den städtischen Lebensraum – das werden wir in Zukunft noch zu schätzen lernen. Sie bieten einer Vielzahl an Insekten Futter, an denen sich wiederum die schrumpfende Population der Vögel satt essen kann. Bei genauer Betrachtung sind diese „gewöhnlichen“ Pflanzen auch noch hübsch.

Meine Wochenenden sind reserviert für lange Spaziergänge im Wiener Stadtgebiet. Ich freue mich immer, wenn ich dabei auf üppig sprießende Gräser, Wildblumen und andere bewundernswert zähe Vegetation treffe. Vor kurzem habe ich begonnen, Blumen und Blätter zu pflücken (natürlich nur, wenn es viele davon gibt, und niemals geschützte Arten), um kleine Sträuße zu binden. Schönheit und Inspriation können tatsächlich an den seltsamsten Orten zu finden sein.

The Last Of The Peonies

Die letzten Päonien

The lovely flowers are at their best once they start wilting. Their petals crinkle and shrivel in interesting ways. Subtle colour changes occur. As the uniformly opulent flowers start to droop they are gaining individuality in the process of aging.

Plate with wilted Peonies. | Teller mit verwelkten Päonien.

Oh, peonies! Their faded beauty reminds me of pastel-coloured ballgowns, delicate embroidery, rococo ruffles, crinkly tissue paper, candlelight on cream wainscotting, dainty pink bonbons and – of all things – meringue.

Detail of a wilted peony. | Detail einer verwelkten Päonie.
Peonies age beautifully! | In Schönheit gealtert!
Old lace and peony-petals. Dome-shaped yellow meringues. | Alte Spitze und Blütenblätter von Päonien. Kleine gelbe Windbäckerei-Kuppeln.
Symphony in pale yellow. | Sinfonie in Zartgelb.
Detail of a wilted peony. | Detail einer verwelkten Päonie.
Look at those delicate colours! | Diese delikaten Farben!
Severel meringues. Detail of a wilted peony. | Baisers. Detail einer verwelkten Päonie.
Meringues with pastel stripes. The beautiful wrinkles of a peony. | Baisers mit pastellfarbigen Streifen. Die schönen Falten von Päonienblütenblättern.
Detail of a wilted peony. | Detail einer verwelkten Päonie.
Swirling, curling petals like a windblown dress. | Wie ein Kleid im Wind: Eine Woge aus eingerollten Blütenblättern.
Detail of wilted peonies. Fissured little meringue-mountains. | Detail verwelkter Päonien. Rissige Windbäckerei.
Frothy petals. Fissured meringue in the shape of little mountains. | Blütenblätter wie schäumende Wellen. Weiße Windbäckerei in der Form von kleinen zerklüfteten Bergen.
Detail of a wilted peony. Detail einer verwelkten Päonie.
A nest of petals. | Ein Nest aus Blütenblättern.
Still life with petals of a peony, coral on sheetmusik. Stillleben mit Päonienblättern und Korallen auf einem Notenblatt.
The musician has returned to the sea in a storm of petals and torn embroidery. | Die Musikerin kehrte in einem Sturm aus Blütenblättern ins Meer zurück.

Die letzten Päonien

Die hübschen Blumen sehen am besten aus, wenn sie beginnen zu verwelken. Schrumpelnde Blütenblätter, die sich elegant krümmen, machen Päonien erst so richtig interessant. Hinzu kommen subtile Farbveränderungen. Während des Alterungsprozesses gewinnen die in ihrer frischen Üppigkeit kaum zu unterscheidenden Blüten an Individualität, denn jede sackt anders in sich zusammen.
Ach, Päonien! Ihre verblasste Schönheit erinnert mich an pastellfarbene Ballkleider, zarte Stickerei, Rokoko-Rüschen, zerknittertes Seidenpapier, cremefarbene Wandvertäfelungen bei Kerzenlicht, zierliche rosa Bonbons and – ausgerechnet – Baisers.

Bloodsuckers beware

Blutsauger aufgepasst

Presumably the Wienerwald is free of vampires at this time of the year. A faint, but pervasive fragrance of garlic wafts through the air, due to an abundance of wild garlic (allium ursinum). It is a pretty plant, but – alas – quite smelly.

As wild garlic is edible, culinary minded Viennese can be seen happily grazing, ahem, picking leaves. Personally I would not dream of eating wild garlic, it does not agree with me. The flowers, however, look quite nice in a small vase.

The wooded areas of Pötzleinsdorfer Park turn into a veritable sea of white flowers. | Ein Meer aus weissen Blüten bedeckt den Boden der bewaldeten Teile des Pötzleinsdorfer Parks.
A profusion of wild garlic. | Bärlauch im Überfluss.
Bringing nature home: Wild garlic and other wildflowers pose for an impromptu still life. | So bringt man die Natur in die Wohnung: Bärlauch und andere Wildblumen posieren für ein improvisiertes Stillleben.

Blutsauger aufgepasst

Im Wienerwald treiben sich in dieser Jahreszeit vermutlich keine Vampire herum. Schließlich durchzieht der schwache, aber hartnäckige Duft von Knoblauch die Frühlingsluft. Ja, es ist wieder so weit: der Bärlauch (Allium ursinum) sprießt üppig! Die Pflanze ist hübsch, aber leider nicht gerade wohlriechend. Da Bärlauch essbar ist, sind des Öfteren auch glücklich weidende – räusper, Blätter zupfende, kulinarisch gesinnte Wiener zu beobachten. Ich für meinen Teil würde nicht im Traum daran denken, irgendetwas mit Bärlauch als Zutat zu essen, er bekommt mir nicht. Aber die Blüten mag ich, sie sehen in kleinen Vasen recht hübsch aus. Wenn sie nur nicht so müffeln würden!

Colour Bliss #11

Colour Bliss #11

Colour warning! If you are averse to the beautiful colour worn by most villains in old animated films by Disney, dont´t scroll on. There are times I envy those characters, especially when it becomes imperative for meek me to create yet another colour palette to cope with stress. So I put on Eartha Kitt and joined her singing „I want to be evil …“ – while fondling balls of wool. Sorting soothing colours almost made me forget my desire to chop wood or throw dishes. I even forbore angry shouting.

Taking pleasure in small things and accidental occurences, I was quite happy to find again a folder containing an abundance of pictures showing wilting tulips in various stages of decay erroneosly filed under the category „texture“ instead of „flowers“. The migration of data during the death throes of my old computer caused more havoc than I had thought. Sigh. Here are a few choice specimens of tulips chosen to match the colour palette

There is still nowhere to go and life is about as exciting as watching a snail cross the road, so I found solace in taking pictures of the patterns light creates on vintage glassware from Murano. The photos are a good match for the tulips.

And the result of these calming pasttimes? A symphony of purple in all its glorious shades!

Wooly colour palette and matching tulip. | Farbpalette aus Wolle und passende Tulpe.

Colour Bliss #11

Entwarnung! Sie haben bis hierher gescrollt, zeigen also keine Abneigung gegen die wunderbare, von Bösewichten in alten Animationsfilmen von Disney getragene Farbe. Manchmal beneide ich diese Figuren, ganz besonders wenn mich – sanftmütig wie ich bin – das starke Bedürfnis packt, schon wieder eine Farbpalette zu wickeln, um Stress abzubauen. Also legte ich Eartha Kitt auf und sang mit ihr „“I want to be evil …“, während ich dabei Wollknäuel tätschelte. Das Sortieren beruhigender Farben ließ mich fast meinen Wunsch, Holz zu hacken oder mit Geschirr zu schmeißen vergessen. Ich verkniff mir sogar wütend zu schreien.

Zu den erfreulichen Ereignissen der letzten Tage zählte der Fund eines Ordners mit Fotos von verwelkenden Tulpen in unterschiedlichen Stadien des Verfalls, den ich versehentlich unter der Rubrik Textur statt unter Blumen eingeordnet hatte. Die während des Todeskampfes meines alten Computers erfolgte Migration der Daten ging doch nicht so glatt, wie ich anfänglich gedacht hatte. Seufz. Die oben gezeigten Tulpenschönheiten habe ich passend zur Farbpalette ausgewählt.

Da die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung noch immer eingeschränkt sind und das Leben dadurch ungefähr so spannend ist, wie einer Schnecke beim Queren eines Weges zuzusehen, suchte ich Trost beim Fotografieren. Das Spiel des Lichts auf alten Glasvasen aus Murano ergab hübsche Muster, die gut zu den Tulpen passten. Das Ergebnis des beruhigenden Zeitvertreibs war eine Sinfonie aus Purpurtönen.

Harbingers of spring

Frühlingsboten

Tulip season has begun and I think by now we are all in desperate need of a little colour and joy. I bought a mixed bunch of tulips a few days ago, imports of course, and they are such a pleasure to look at! Their local cousins are still sleeping in Vienna´s flower beds.

Apropos tulips. Did you know that the famous botanist Carolus Clusius (Charles de l´Ecluse, 1526–1609) lived in Vienna for a few years? In 1573 Emperor Maximilian II. (1527–1576) comissioned him to establish a botanic garden in this city. Clusius was well connected and maintained an international network of correspondents, sending and receiveing not only letters, but also bulbs. It is no wonder that he played such an important role in spreading the tulip through Europe. Unfortunately Maximilian II. died and work on the botanic garden came to a halt. His successor, Rudolf II., was neither interested in plants nor gardens and dismissed Clusius, who finally left Vienna. But the tulip continued to flourish in private gardens.

Frühlingsboten

Die Tulpenzeit ist da! Endlich, denn meiner Meinung nach brauchen wir mittlerweile dringend ein wenig Farbe und Freude! Vor einigen Tagen habe ich mir einen Bund bunter Tulpen gekauft, natürlich Importe, und ergötze mich an ihrem Anblick. Die hiesigen Tuplen befinden sich in Wiens Blumenbeten ja noch im Tiefschlaf.

Apropos Tulpen. Wussten Sie, dass der berühmte Botaniker Carolus Clusius (Charles de l´Ecluse, 1526–1609) einige Zeit in Wien lebte? Er wurde 1573 von Kaiser Maximilian II. (1527–1576) beauftragt, einen botanischen Garten in dieser Stadt anzulegen. Clusius hatte gute Verbindungen und unterhielt ein Netzwerk internationaler Briefpartner. Er erhielt und schickte nicht nur Briefe sondern auch Blumenzwiebeln. Kein Wunder also, dass er bei der Verbreitung der Tulpe in Europa so eine wichtige Rolle spielte. Dauerhaft wurde aus dem botanischen Garten nichts, denn Maximilian II. starb leider. Sein Nachfolger, Rudolf II., hatte weder an Pflanzen noch an Gärten Interesse und entließ Clusius aus seinen Diensten. Dieser verließ schließlich Wien, doch die begehrten Tulpen blühten weiterhin in Privatgärten.

A Paper Garden

Ein Gärtlein aus Papier

Light! Finally! This weekend the clouds parted, the bleary sun peeked down, yawned and decided to shine after all. Naturally I jumped at the opportunity to take pictures of my latest creations, four slot strip books with elongated strips cut into vaguely flowerlike shapes.

One of the slot strip books taken apart. I really like this construction method, it offers almost infinite creative possibilities. | Ein zerlegtes Slot-Strip-Book. Ich mag diese Bauweise, sie bietet unendlich viele Möglichkeiten sich kreativ auszuleben.

Initially I planned to use paper dyed with red cabbage juice, but it proved impossible to cut. In the end I resorted to plain drawing paper, hardly an original choice. Unfortunately Austria is still in the grip of Lockdown No. 3 and absurd rules apply. Shops offering their customers a selection of harmless sheets of paper (as well as ink cartridges employees working from home need) are closed, while shops selling guns are open. Pure stupidity or an enlightening insight into the minds of those who govern us? But I digress.

To detract myself from the woes of the world I tinkered with papercuts and built a little book garden. I blunted two blades of my trusted X-Acto knife and my index finger was numb for two days, but the result was worth the effort.

Book No. 1 is topped by a flower reminiscent of indian textile patterns. | Das erste Büchlein erinnert an Muster indischer Textilien.

Book No. 2 is inspired by Jugendstil curlicues sometimes found gracing the facade of Viennese apartment buildings. | Das zweite Büchlein zeigt sich von Jugendstil-Schnörkeln, die gelegentlich an Wiener Hausfassaden zu finden sind, inspiriert.

Book No. 3 calls clumps of snowdrops to mind.| Das dritte Büchlein nahm sich Schneeglöckchen und Frühlingsknotenblumen zum Vorbild.

Book No. 4 owes a lot to Australian flora. | Die Blume des vierten Büchleins verdankt der Flora Australiens einiges.

Ein Gärtlein aus Papier

Licht! Endlich! Dieses Wochenende teilten sich die Wolken, eine verschlafene Sonne blinzelte herunter, gähnte und entschloss sich dann doch zu scheinen. Ich nahm natürlich sofort die günstige Gelegenheit war meine neuesten Schöpfungen zu fotografieren: vier Slot-Strip-Books, deren verlängerte Streifen zu blumenartigen Gebilden geschnitten sind.

Ich hatte ja ursprünglich geplant, das mit Rotkrautsaft gefärbte Papier zu verwenden. Dieses ließ sich allerdings nicht schneiden, die feinen Stege rissen oft. Schlussendlich griff ich auf normales Zeichenpapier zurück, eine wenig originelle Wahl. Sie war der Tatsache geschuldet, dass sich Österreich noch immer im Würgegriff des dritten Lockdowns befindet und absurde Regeln gelten. Geschäfte, die ihren Kunden eine Auswahl harmloser Papiere (sowie Druckerpatronen für die von Zuhause arbeitenden) anbieten, müssen geschlossen bleiben, hingegen dürfen Waffengeschäfte offen halten. Reine Dummheit oder ein erhellender Einblick in die Gedankenwelt der Regierenden, wer weiß? Aber ich weiche ab.

Um mich von der lausigen Weltlage abzulenken, experimentierte ich mit Papierkunst und baute einen kleinen Buchgarten. Zwei stumpfe Klingen meines Schneidmessers später, war ich mit den Ergebnis zufrieden. Die Spitze meines Zeigefingers blieb zwar in der Folge zwei Tage taub, aber das ist ein geringer Preis für Blumen im Jänner.

Fun with Dahlias

Spaß mit Dahlien

September has passed and I still have not paid tribute to one of the most beautiful flowers of the season: the dahlia.
The route of one of my favourite walks leads past a small nursery (Dahlien-Kultur DI. Gerhard Wirth) specializing in dahlias. Sometimes I am lucky and my rambling coincides with their opening times. That has not happened in 2020 yet. A couple of years ago I bought this beauty:

Close-up of a white and pink striped dahlia. | Nahaufnahme einer weiß und rosa gestreiften Dahlie.

After taking some rather conventional pictures I arranged a still life.

Still life of 3 dahlias in a brown jug placed on a pile of old books. | Sillleben mit 3 Dahlien in einem braunen Krug, der auf einem Bücherstapel steht.

Finally I turned to her sisters and let rip. The blurry results remind me of precious ikats.

Blurred picture of dark red dahlias. | Unscharfes Foto von dunkelroten Dahlien.
Blurred picture of a yellow and a white-pink striped dahlia. | Unscharfes Foto einer gelben und einer weiß-rosa gestreifeten Dahlie.
Blurred picture of a dark red dahlia. | Unscharfes Foto einer dunkelroten Dahlie.
Blurred picture of a yellow and a white-pink striped dahlia. | Unscharfes Foto einer gelben und einer weiß-rosa gestreifeten Dahlie.
Blurred picture of dark red dahlias. | Unscharfes Foto von dunkelroten Dahlien.

Spaß mit Dahlien

Der September ist vorbei und ich habe es bis jetzt verabsäumt, einer der schönsten Blumen der Saison Tribut zu zollen: der Dahlie.

Die Route eines meiner Lieblingsspaziergänge führt an einer kleinen Gärtnerei (Dahlien-Kultur DI. Gerhard Wirth), die sich auf Dahlien spezialisiert hat, vorbei. Ich bin meist ziemlich planlos unterwegs, aber manchmal habe ich Glück und die Gärtnerei ist geöffnet, wenn ich vorbeiwandere. Leider habe ich das 2020 noch nicht geschafft. Aber vor ein paar Jahren konnte ich einige berückende Schönheiten kaufen. Die ersten Fotos von ihnen fielen noch konventionell aus, dann arrangierte ich ein Stillleben. Schlussendlich ließ ich die Sau raus und experimentierte mit Bewegung und Unschärfe. Das Ergebnis erinnert mich ein bisschen an kostbare Ikats.

Fair Iris

Die schöne Iris

Irisis are in full bloom and what a gorgeous sight they are! Yesterday I passed some magnificent specimens on one of my infrequent long walks. I used to buy bunches of Iris at a local farmer´s market, but this year I don´t want to brave the crowds. So I turned to my archive instead.

The iris is an amazingly photogenic flower. Aptly named after the greek godess Iris, who descended on the rainbow to earth taking messages from the gods to mankind, the showy flower boasts a multitude of colours, as you well know. Although I am a glutton for colour, that is not the characteristic I find most attractive. To me the structure of the flower and the elegant curves of the petals are far more intriguing. Irisis retain a sculptural quality even when they wither and their petals turn slightly transparent showing off the delicacy of their veins, furl and finally shrink.

Die schöne Iris

In Wien blühen die Iris und geben einen wahrhaft großartigen Anblick ab! Gestern bin ich auf einem meiner seltenen langen Spaziergänge an einigen außergewöhnlich prächtigen Exemplaren vorbeigekommen. Früher habe ich mich um diese Zeit immer am Bauernmarkt mit Irissträußen eingedeckt, aber heuer möchte ich mich dafür nicht ins Gewühl stürzen. Also habe ich stattdessen mein Bildarchiv durchforstet.

Die Iris ist schon eine erstaunlich photogene Pflanze. Benannt nach der griechischen Göttin Iris, die am Regenbogen herabstieg, um den Menschen Nachrichten der Götter zu bringen, erstrahlt die auffällige Blume in einer Vielzahl an Farben, aber das wissen Sie ja. Das ist für mich aber nicht ihr interessantestes Merkmal, obwohl ich von Farben nicht genug bekommen kann. Ich finde die Struktur der Blüte und die eleganten Kurven der Blütenblätter weitaus faszinierender. Eine Iris behält sogar ihre skulpturale Qualität wenn sie verwelkt und dabei ihre leicht transparent gewordenen Blütenblätter die delikaten Adern sichtbar werden lassen, sich einrollen und schließlich schrumpfen.

In the mood for yellow

In gelber Stimmung

Happy New Year!

Looking back, have you ever inadvertently developed a penchant for a specific colour? I seem to have done so. Archiving photos I have taken in 2019 I happend to notice that the colour yellow cropped up more often than usual. Was it pure coincidence, an unconcious decision or due to subject matter? Who knows? Here are a few examples:

In gelber Stimmung

Alles Gute im neuen Jahr!
Ist es Ihnen auch schon passiert, dass Sie zurückblicken und feststellen, unbemerkt eine Vorliebe für eine bestimmte Farbe entwickelt zu haben? Mir scheint das passiert zu sein. Als ich die im Jahr 2019 aufgenommenen Fotos archivierte, fiel mir auf, dass die Farbe Gelb erstaunlich oft auf den Bildern auftaucht. Reiner Zufall, eine unbewusste Entscheidung oder doch nur auf die Bildthematik zurückzuführen? Wer weiß? Hier einige Beispiele:

Still life with decanter and sweets. | Stillleben mit Flasche und Süssigkeiten.
An amber liquid, I don´t remember whether it was juice or herbal tea, went well with delicious sweets. | Eine bernsteinfarbene Flüssigkeit – entweder Saft oder Kräutertee, ich kann mich nicht mehr erinnern –­ macht sich gut mit leckeren Süßigkeiten.
Still life with book and yellow flowers. | Stillleben mit Buch und gelben Blumen.
Dried miniature daffodils and yellow roses accompany a beautiful book of Alfred, Lord Tennison´s poems. | Ein Buch mit Gedichten von Alfred, Lord Tennyson umringt von getrockneten Miniaturmärzenbechern und gelben Rosen.
Two pictures of a plant from the Proteacea family. | Zwei Fotos einer Pflanze aud der Familie der Proteaceen.
When I bought this cut flower, a member of the family Proteaceae, I was more interested in form and structure than in colour. | Zum Kauf dieser Schnittblume aus der Familie der Proteaceen verführten mich Wuchs und Struktur, nicht die Farbe.
White/yellow speckled knitted scarf with yellow and grey stripes. | Weiß-Gelb gesprenkeltes gestricktes Tuch mit gelben und grauen Streifen.
Twice I chose yellow deliberately: I bought cloth with a pattern in yellow and grey on off-white to make a bag. Later in the year I designed and knitted this scarf to match, because I like colour coordinated accessories. | Zweimal wählte ich Gelb ganz bewusst: Um mir eine Tasche zu nähen, habe ich einen Stoff mit einem Muster in Gelb und Grau auf naturweißem Untergrund gekauft. Später im Jahr entwarf und strickte ich dazu ein Tuch, weil ich gerne farbkoordinierte Accesoires trage.

Wave your tentacles, please

Wink´ doch mit deinen Tentakeln

Mirror, mirror on the wall who is the weirdest of them all? In my opinion that would be the Tacca, closely followed by the passionflower. The latter is the more interesting of the two, not least because of its symbolical connotations. Native to South America, the passionflower was discovered in the 16th century and fired the imagination of those who first wrote about it. The different parts of the flower were made to represent the Passion of Christ. The three stigmas were interpreted as the Nails, the five stamens as the five Wounds, the corona filaments as the Crown of Thornes. The corolla became the ten apostles present at the crucifixion, and so on. Illustrators, who never laid eyes on a living plant, depicted the flower accordingly.

In 1619/20 a passionflower flowered for the first time in Europe – not in Spain, as one would expect, but in the Farnese Gardens in Rome, Italy. Today the passionflower, once a coveted exotic, can be found in gardens all over Europe. I once bought a specimen as a houseplant at a local supermarket and to my delight it flowered copiously (until it succumbed to a plant disease). My potted plant never produced edible fruit though.

Wherever I happen to see a passionflower I try to capture its surreal beauty with my camera. Sometimes black and white really is the best.

Wink´ doch mit deinen Tentakeln

Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist die Seltsamste am Blumenstand? Meiner Meinung nach wäre das die Tacca, dicht gefolgt von der Passionsblume, die auch die Interessantere der beiden ist. Schließlich kann sie mit einer schwerwiegenden symbolischen Bedeutung aufwarten. In Südamerika heimisch, wurde die Passionsblume im 16. Jahrhundert entdeckt und beflügelte von Beginn an die Fantasie der Berichterstatter. Die unterschiedlichen Teile der Blüte wurden mit der Passion Christi gleichgesetzt. Die drei Narben interpretierte man als Kreuznägel, die fünf Staubgefäße als die fünf Wunden, die Fäden der Nebenkrone als die Dornenkrone. Die Blätter der Blumenkrone standen für die bei der Kreuzigung anwesenden Apostel, und so weiter. Illustratoren stellten die Pflanze dementsprechend dar, schließlich hatten sie nie ein lebendes Exemplar gesehen.

In Europa blühte eine Passionsblume zum ersten Mal 1619/20 – nicht, wie man annehmen könnte, in Spanien sondern in den Farnesinischen Gärten in Rom. Heute blüht das einst als Exot begehrte Gewächs in vielen europäischen Gärten. Ich habe einmal eine Passionsblume als Zimmerpflanze in einem Supermarkt gekauft und sie blühte zu meiner großen Freude üppig (bis eine Pflanzenkrankheit sie dahinraffte). Meine Topfpflanze trug allerdings nie eßbare Früchte.

Wo und Wann auch immer ich zufällig eine Passionsblume sehe, versuche ich die surreale Schönheit der Blüten mit meiner Kamera festzuhalten. In Schwarz/Weiß sind die Bilder doppelt so ausdrucksstark.