Tiny Bouquet No. 65

Sträußchen Nr. 65

Gedrängel in ländlich-rustikalen Töpfchen.
Safety in numbers? Hardly.

Vier Tontöpfchen mit gelben und weißen Blumen. | For tiny pots made of clay filled with white ans yellow flowers.
Tiny Bouquet No. 65: In meiner Begeisterung habe ich die Blümlein ein wenig zu kurz geschnippelt, aber für Tontöpfchen unter 2 cm reichte es noch allemal: Raps (Brassica napus), Ackergänsedistel (Sonchus arvensis), Graukresse (Berteroa incana) und ein Doldenblütler. | Size isn´t everything. Tiny flowers in equaly tiny (under 1 inch) pots.

Tiny Bouquet No. 64

Sträußchen Nr. 64

Neulich spazierte ich an einer gewaltigen Brombeerhecke vorbei, die ungezähmt über einen Zaun wucherte. Die Schere war schnell gezückt, einige Zweiglein wanderten in den Botanisierbeutel und ich ließ im Gegenzug einen Tropfen Blut zurück.

Recently I passed a huge thicket of brambles spilling untamed over a fence. To my disappointment no knight in need of rescue was tangled in the branches.

Ein silbernes Milchkännchen gefüllt mit Brombeerzweigen, die grüne, rote und reife schwarze Beeren tragen. | A silver milk jug filled with blackberry branches ladden with green, red and ripe black fruit.
Tiny Bouquet No. 64: Für Marmelade oder Kuchen reichten die Brombeeren nicht, aber als kulinarisches Sträußchen machten sie sich in einem alten Milchkännchen recht gut. | An edible bouquet for a change.

Tiny Bouquet No. 63

Sträußchen Nr. 63

Expresszustellung mit Musik.

The impatient horse, resolved to deliver the flowers in time, galloped off without a rider.

Spielzeugpferd mit Herbstblumenstrauß in der Satteltasche vor alten Notenblättern. | Toy horse, saddle bags stuffed with autumnal  flowers, hurries along in front of old sheet music.
Tiny Bouquet No. 63, herbstlich angehaucht mit Astern und Beeren des Wilden Weins. Das eilige Pferd trägt an seiner Unterseite den Schriftzug „Tipple-Topple Austria“. Damit gibt es sich als Produkt der 1873 von Emil Pfeiffer in Wien gegründeten Spielzeugfabrik zu erkennen. Die fröhlich klingende Bezeichnung für deren hauseigene Kompositionsmasse wurde allerdings erst 1922 eingetragen. | Asters are always a winner. The vintage toy horse has been made in Vienna.

Tiny Bouquet No. 62

Sträußchen Nr. 62

Bekam Goethe beim Anblick des tiefen Blaus von Wiesensalbei weiche Knie? Befiel ihn Unbehagen? Immerhin attestierte er in seiner 1810 erschienenen Publikation „Zur Farbenlehre“ der Farbe Blau „… etwas Widersprechendes von Reiz und Ruhe im Anblick.“

Blauer Wiesensalbei in einer türkisen Vase. Hinter dem Blumenstrauß stehen grün gebundene Bücher.
Tiny Bouquet No. 62: Einige Bände der Gesamtausgabe von Johann Wolfgang von Goethes Werk stehen schon etwas windschief angesichts der strahlenden Schönheit des Wiesensalbeis (Salvia pratensis).

Auf die Schwerkraft ist Verlass!

Das Jahr neigt sich dem Ende zu, das Licht wird langsam golden. Keck blitzen pralle Früchte zwischen den Blättern der schwer an ihrer köstlichen Last tragenden Apfel- und Birnbäume hervor. Wenn Herbststürme über das Land fegen und die Äste beuteln, stehen die Chancen gut, Fallobst zu finden.

Vier grüne Birnen liegen auf einen alten Zinnteller, der auf einer schwarzen Marmorplatte steht.
Birnen, frisch aufgelesen. Zu früh vom Baum getrennt, waren sie noch ein wenig unreif.

Makellos sind die vom Boden aufgelesenen Früchte meist nicht. Hat man jedoch das Glück eine alte Obstsorte kennenzulernen, kann dafür das Geschmackserlebnis umso überwältigender sein!
Zugegeben, Fallobst zu schälen, auszuschneiden und so manchen armen Wurm obdachlos zu machen, ist viel Arbeit. Aber als Belohnung winken leckeres Kompott, Mus und Kuchen. Kleine Erfolgserlebnisse für eine so unbegabte Köchin, wie ich es bin!

Und zu zwei Stillleben im Stil von Adriaen Corte (aktiv ca. 1683-1707) hat mich das Obst auch inspiriert.

Zwei Äpfel liegen auf einer schwarzen Marmorplatte vor schwarzem Hintergrund. Eine Feuerwanze krabbelt auf einem Apfel.
Zwei Birnen liegen auf einer schwarzen Marmorplatte vor schwarzem Hintergrund. Ein Distelfalter sitzt auf dem Stiel einer Birne.

Tiny Bouquet No. 61

Sträußchen Nr. 61

Wenn man sich bückt, um Fallobst aufzuheben, lässt sich zugleich Material für ein Blumensträußchen sammeln.

I sallied forth with the sole intention to pick up some windfall apples and came home with so much more!

A silver vintage egg cup filled with wildflowers in shades of purple and white, and a tiny unripe apple sit on a wooden box. | Ein silberner Eierbecher gefüllt mit violetten und weißen Wildblumen und ein kleiner, unreifer Apfel stehen auf einer Holzkiste.
Tiny Bouquet No. 61: Diversity in a vintage egg cup. | Sträußchen Nr. 61: Bunte Kronwicke(Securigera varia), Spitzwegerich (Plantago lanceolata), Wiesenknautie (Knautia arvensis) und Filz-Klette (Arctium tomentosum).

Tiny Bouquet No. 60

Sträußchen Nr. 60

Der Morgen ist grau, mir graut vor dem Morgen, daher ist das wöchentliche Blumensträußchen dementsprechend bleich.

Pale from the effort it took to disentangle itself from an untidy bunch of lilac ribbon Securigera varia considers the future and droops in desperation.

Tiny Bouquet No. 60 | Sträußchen Nr. 60: Bunte Kronwicke(Securigera varia), Aufgeblasenes Leimkraut (Silene vulgaris), Roter Wiesenklee (Trifolium pratense).

Tiny Bouquet No. 59

Sträußchen Nr. 59

Amidst miniature basketry Clematis vitalba has set up a trap to fish for compliments.

Die weiße Blütenpracht quillt aus seinem Körbchen und fischt mit einer Miniaturfischreuse nach Komplimenten.

A miniatur basket holds white flowers. Next to it stand more baskets and a tiny fish trap. | In einem kleinen Korb steht ein Strauß weißer Wildblumen, daneben befinden sich weitere Miniaturkörbe und eine Fischreuse.
Tiny Bouquet No. 59: The tiny fish trap on the left is barely 5 cm long. I bought models of various baskets almost forty years ago in an asian shop and am still in awe of their maker´s artistry. | Sträußchen Nr. 59: Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba) und Wiesenkerbel (Anthriscus sylvestris).

Tiny Bouquet No. 58

Sträußchen Nr. 58

Ich habe es satt, mir von Menschen mit fetten Gehältern, unverschämten Bonuszahlungen und schwindelerregend hohen Pensionen erklären zu lassen, dass ich jetzt den Gürtel enger schnallen und Wohlstandsverlust hinnehmen muss. Liebe Reiche, geht doch mit guten Beispiel voran: verzichtet auf Privatjets, Yachten, SUVs, Dienstwägen, von Keller bis Dach beheizte Villen, Zweit- und Drittwohnsitze, Klimaanlagen, private Swimming-Pools, teure Modemarken, Wochenendtrips, Einkaufsreisen und Parties, nach denen nicht konsumiertes Essen einfach weggeworfen wird.
Es ist nicht einzusehen, dass die Rechnung für 30 Jahre verfehlte Politik von den Armen und dem gerade in die Armut rutschenden Teil der Mittelschicht gestemmt werden muss, während jener geringe Prozentsatz der Bevölkerung, der für die Misere verantwortlich zeichnet, statt sich einzuschränken … noch reicher wird.
So, und jetzt werde ich auf Gänseblümchen starren, damit ich mich wieder abrege. Man muss die Schönheit der Natur genießen, solange es sie noch gibt.

Tiny Bouquet No. 58. Fed up feeling like a pawn? Perhaps looking at daisies and widowflowers can console you for a few seconds. | Sträußchen Nr. 58: Trostpflaster für VerliererInnen: Gänseblümchen und weiße Knautia.
Glass vase filled with daises and white widowflowers next to a chess board. | Glasvase mit Gänseblümchen und weißen Witwenblumenneben einem Schachspiel.

Tiny Bouquet No. 57

Sträußchen Nr. 57

Autumn has come early this year and brings hazards for the inattentive wanderer. Ripe elderberries are dropping from above. Burdock snuggles up and clings tenaciously to trousers. Plants beware, you might end up in a vase!

Bouquet of elderberries and burdock in a silver sugar sprinkler. | Strauß aus Holunterbeeren und Kletten in einem silbernen Zuckerstreuer.
Tiny Bouquet No. 57. For no reason at all this bouquet makes me feel melancholy. | Sträußchen Nr. 57: Studie in Silber und Weinrot: Filz-Klette (Arctium tomentosum) und Holunderbeeren (Sambucus nigra) in einem alten Zuckerstreuer.

Sträußchen Nr. 57

Es ist schon recht herbstlich und das bringt saisonale Gefahren für den gedankenverlorenen Wanderer. Schlägt man sich durch die Büsche, regnet es reife Holunterbeeren. Am Wegesrand und in der Wiese lauern Kletten, die sich anschmiegen und Hosenbeine gar nicht mehr verlassen wollen. Pflanzen hütet euch, ihr könntet in der Vase landen!