I have loved working on „The Reef“. The finished book (paper sculpture? book object?) can be viewed page by page, just like a conventional book. But believe me, it is much more fun to unfold and display it properly, not least because it offers two – very different – main views. However, keen to unfold „The Reef“ is not easy to handle. Fully extended it measures almost 170 cm. It goes without saying that I built a slipcase for it.
An „The Reef“ zu arbeiten hat Spaß gemacht. Das vollendete Buch (oder ist es doch eher eine Papierskulptur, ein Buchobjekt?) kann natürlich wie ein konventionelles Buch Seite für Seite betrachtet werden. Es ist aber weitaus vergnüglicher, es ganz aufzufalten und als Dekoration zu verwenden. Unter anderem, weil es zwei sehr unterschiedliche Schauseiten besitzt. Leicht ist der Umgang mit „The Reef“ allerdings nicht, es tendiert zu einem Eigenleben und entfaltet sich gerne selbst. Vollständig ausgezogen misst das widerborstige Ding fast 170 cm. Zur sicheren Aufbewahrung habe ich ihm natürlich einen Schuber gebaut.
Four pop-ups do not make a book. Well, they could, provided they are glued together or conventionally bound. There is just one rub: In this case the pop-ups can only be viewed one after the other. That was not what I had in mind. From the beginning I intended the four pop-ups to form a single line, so that they merge into one long strip of paper reef. The easiest way to accomplish such a layout is the accordion fold. It would form a link between the pages enclosing pop-up elements. I didn´t want to include drawings. Stylized paper cuts featuring various aquatic creatures, from fish to shrimp, would capture the busy traffic coursing through the water lanes of a reef much better. Here is what I came up with and you can see the reef gets rather crowded.
Riff zur Stoßzeit
Vier Pop-ups sind noch lange kein Buch. Nun ja, sie könnten eines sein, wenn man sie entweder zusammenklebt oder auf konventionelle Art bindet. Die Sache hat nur einen Haken: Die Pop-ups können in diesem Fall nur nacheinander angesehen werden. So hatte ich das aber nicht geplant. Mir schwebte von Anfang an vor, dass die vier Pop-ups gleichzeitig in einer Reihe geöffnet werden können, also ein langes Papierriff bilden würden. Am einfachsten lässt sich ein solches Layout mit dem Leporello-, aka Accordion-, Falz bewerkstelligen. Dieser würde die Seiten, zwischen denen sich die aufpoppenden Elemente befinden, verbinden. Ein vollflächiger Papierstreifen mit Zeichnungen kam dafür nicht in Frage. Stattdessen entschied ich mich für luftige Scherenschnitte mit stilisierten Meerestieren, vom Fisch bis zur Krabbe. Ich schnippelte also munter drauflos und wie Sie sehen, ist das Riff dicht bevölkert.
Words can´t do the colours of a reef justice. Teeming with life it offers mind-boggling colour combinations in a motley, yet harmonious symphony. The colours of my fourth pop-up for the book „The reef“ are subdued in comparison.
Worte werden den Farben eines Riffs nicht gerecht. Es wimmelt vor Lebewesen, die sich mit unglaublichen Farbkombinationen schmücken. Zusammen gesehen vereinen sie sich zu einer kunterbunten und dennoch harmonischen Symphonie. Die Farben meines vierten Pop-ups für das Buch „The Reef“ sind weitaus zurückhaltender.
The book project „The Reef“ provided a welcome excuse to delve into books about the complex ecosystem of coral reefs. Some were primarily educational, from others I garnerd visual inspiration. Alas, I will never have the privilege to experience the wonders of a reef firsthand – in the wild, so to speak. Aquariums have to suffice vicariously. In Vienna, there are only two places offering a glimpse of marine life on a larger scale: Haus des Meeres, which I haven´t visited for ages, and the aquarium house in Tiergarten Schönbrunn. To be quite frank, I miss the old aquarium house, long gone. The simple rectangular room, whose walls held a multitude of aquariums large and small, housing a huge variety of fish and other creatures, was completely free of artificial treetrunks, crawl space for small children and other unneccessary structures supposedly enhancing the „experience“. No piped music either. Well, times change and the new, larger aquariums are very fine in their own way, particularly the spectacular reef tank.
To me – at first glance and from a purely aesthetic viewpoint – a reef looks unkempt, chaotic and a bit untidy. But on closer inspection the complexity, wealth of different shapes and intricate details are truly breathtaking, even if it is only a copy of a reef in an aquarium. I tried to capture the apparent lack of symmetry and the multitude of interlocking elements in my pop-ups. Here is the third one:
Unterwasser Wildnis
Das Buchprojekt „The Reef“ war eine gute Ausrede ausgiebig in Büchern über das komplexe Ökosystem Riff zu schmöckern. Einige davon boten vor allem Information, andere dienten mir als Augenfutter und Inspiration. Leider werde ich ja nie das Privileg genießen, ein Korallenriff in der Natur zu sehen. Ich muss mich stattdessen stellvertretend mit Aquarien begnügen. In Wien gibt es nur zwei Institutionen, die Meeresleben in großem Stil präsentieren: Das Haus des Meeres, das ich schon lange nicht mehr besucht habe, und das Aquarienhaus im Tiergarten Schönbrunn. Um ganz ehrlich zu sein: Ich trauere dem alten Aquarienhaus nach. Es war ein einfacher rechteckiger Raum mit viel Freifläche in der Mitte, in dessen Wände eine Vielzahl großer und kleiner Aquarien eingebaut waren, die eine atemberaubende Vielfalt an Fischen und anderem Meeresgetier beherrbergten. Es gab keine falschen Bäume, Krabbelhöhlen für Kinder oder andere unnötige Einbauten, die vermeintlich das „Erlebnis“ steigern sollen, und natürlich auch keine nervende Hintergrundmusik. Nun ja, die Zeiten ändern sich und zugegebenermaßen sind auch die neuen Aquarien auf ihre Art schön, vor allem das spektakuläre riesige Becken mit Korallenriff.
Auf den ersten Blick und unter Berücksichtigung rein ästhetischer Kriterien, nehme ich ein Korallenriff als ein großes Durcheinander war, es sieht für mich recht chaotisch und ein bisschen unordentlich aus. Bei näherer Betrachtung ist es aber, ob seiner Komplexität, Formenvielfalt und ausgeklügelter Details wirklich atemberaubend, auch wenn es sich nur um ein nachgebautes Riff in einem Aquarium handelt. In meinen Pop-ups habe ich versucht, die fehlende Symmetrie und die zahlreichen ineinandergeschachtelten Elemente vereinfacht wiederzugeben. Hier ist das Dritte.
I have always been fascinated by marine biology. For a very short time I even considered reading it at university. Well, I didn´t, other subjects beckoned more strongly. The love for fish, squid, anemone and company remained. Among other things this is due to my mother, who spent endless hours with a sickly 5-year old me drawing fish and other aquatic creatures. Thanks mum, I appreciate that you have sparked and supported my interest in nature!
Shortly after I started work on the second pop-up for „The Reef“ it became clear that eventually the individual pieces would have to be bound. Therefore particular care had to be taken in the construction of the mechanisms to accomodate the needle going through several stitchholes along the spine. A challenge with this one, due to the orange ball made of tissue paper.
Ein Strauß aus winzigen Tierchen
Meeresbiologie hat mich schon immer fasziniert. Für einen Moment war ich sogar versucht das Fach zu studieren. Habe ich aber dann doch nicht getan, andere Studienrichtungen erwiesen sich als verlockender. Die Liebe zu Fischen, Kalmaren, Anemonen und anderem Seegetier ist geblieben. Unter anderem habe ich das meiner Mutter zu verdanken, die stundenlang mit mir Fische und andere Tiere des Wassers zeichnete, als ich eine kränkliche Fünfjährige war. Danke Mama, ich weiß es zu schätzen, dass du mein Interesse für die Natur geweckt und gefördert hast!
Kurz nachdem ich mit der Arbeit am zweiten Pop-up für „The Reef“ begonnen hatte wurde mir klar, dass die Einzelteile zu guter letzt gebunden werden sollten. Bei der Entwicklung der Mechanismen musste also von vornherein bedacht werden, dass später eine Nadel ungehindert durch die Löcher am Falz geführt werden kann. Bei diesem Pop-up war das eine Herausforderung, denn das orangefarbene Seidenpapier-Bällchen verdeckt gut die Hälfte des Mittelfalzes.
Last year a considerable amount of my blogposts delt with flowers. 2020 is going to be the year of marine animals big and small. I will, of course, continue to play with wool. Another technique to let off steam is doodling and making mess on paper. Believe me, it can be relaxing to fling paint about. After one particularly productive session I was left with a small pile of sombre black/blue/green/pink speckled paper and the fundamental question of what to use it for. Make a collage? Draw or paint on it? After some test scribblings I admitted defeat and decided to create my own private coral reef. Here ist the first popup, still unbound.
Riff im Bau
In einer beträchtlichen Anzahl meiner Blogbeiträge des vergangenen Jahres standen Blumen im Mittelpunkt. 2020 werden es große und kleine Meerestiere sein. Natürlich werde ich weiterhin mit Wolle spielen. Eine andere gute Technik Dampf abzulassen, ist kritzeln und mit Malfarben auf Papier so richtig die Sau rauszulassen. Es kann ausgesprochen entspannend sein mit voll beladenem Pinsel, Zahnbürste und Roller herumzuklecksen, glauben Sie mir. Nach einem außerordentlich produktiven Stündchen hatte ich einen Stapel schwarz/blau/grün/pink gesprenkeltes Papier und mich beschlich die grundlegende Frage: Was tun damit? Eine Collage kleben? Darauf zeichnen oder malen? Nach einigen Versuchen und unbefriedigenden Experimenten gab ich mich geschlagen und beschloss mein eigenes Korallenriff zu bauen. Hier ist das erste Popup, noch ungebunden.