Ist es eine Blume? Ist es ein Wesen aus der Tiefsee?
Let your imagination run wild and it could be a space station or an alien life form. I decided to interpret the pop-up that slowly took shape last week, as the latter. But don´t worry, it is a friendly alien.
The structure is based on the turkish map fold. I got carried away, but that is nothing new, and ended up with a design far more complex than originally intended.
Ist es eine Blume? Ist es ein Wesen aus der Tiefsee?
Lassen Sie ihrer Vorstellungskraft freien Lauf und es könnte auch eine Raumstation sein oder eine außerirdische Lebensform. I entschied mich dafür, das letzte Woche langsam Gestalt annehmende Pop-up als Letzere zu interpretieren. Aber keine Sorge, es ist ein freundlicher Außerirdischer.
Die Struktur basiert auf dem „turkish map fold“. Meine Kreativität ist wieder einmal mit mir durchgegangen – an sich auch nichts Neues – und ich hielt zuletzt ein Design in Händen, das weitaus komplizierter ausgefallen ist als ursprünglich beabsichtigt.
Recently I read about the turkish map fold. At first I was underwhelmed, but then I became intrigued and started to explore its possibilities – of which there are many.
After a particularly annoying trip to Vienna´s first district it occured to me that I could use the turkish map fold to create – ahem – a map showing the places I try to avoid when running errands in Vienna´s city center. I stopped at eleven but could easily have added some more. It´s not as if all of those streets or squares were ugly. Though, on second thought, some of them are truly hideous – Vienna definitely has its share of eyesores. No, the dislike is more personal. Sometimes it is the smell of a particular spot that puts me off. A good example is Sterngasse, where some stones dating to the roman period frequently serve as an impromptu urinal. Schottenring on the other hand acts as a wind tunnel in bad weather and the area of the tube/tramway station can be freezing cold. Penguins would possible enjoy waiting for the tramway on icy winter mornings, I don´t.
So I jotted my grievances down and added four handwritten journal-like pages to the map fold. For the title page I chose a retro font that in my humble opinion captures the essence of Vienna quite well. And finally, to top it all, I added a golden cover as a glittering facade for a slovenly interior.
It took real effort to execute this booklet as slipshod and loveless as possible. I took pains to pay no attention to detail or quality and chose the cheapest paper available. The map I drew with a felt pen lacks precision and my handwriting looks awful. The golden cover is pretentious and dull. But why go to all this trouble? Well, style and materials reflect the way I perceive Vienna most of the time.
The next paperobject is going to be more fun, promise!
Wien, einmal anders gesehen
Kürzlich habe ich über den „turkish map fold“ gelesen. Zuerst war ich wenig beeindruckt, aber nach genauerem Hinsehen hing ich am Haken und begann die Gestaltungsmöglichkeiten auszuloten. Diese Art der Faltung ist nämlich erstaunlich vielseitig einsetzbar.
Nach einem besonders stressigen, um nicht zu sagen ärgerlichen, Rundgang durch Wiens ersten Bezirk kam mir die Idee mithilfe des „turkish map fold“ eine Karte jener Orte zu erstellen, die ich bei Besorgungen in Wiens Zentrum meide. Bei elf habe ich aufgehört, ich hätte aber mit Leichtigkeit noch weitere Stellen hinzufügen können. Nicht alle dieser Straßen und Plätze sind unattraktiv. Obwohl, genauer betrachtet, einige davon sind in der Tat extrem hässlich – auch Wien hat seine Schandflecken. Nein, meine Abneigung ist rein persönlicher Natur. Manchmal ist es der Geruch einer bestimmten Stelle in einer Gasse, der mich besonders anwidert. Ein gutes Beispiel dafür ist die Sterngasse: Die dort aufgestellten Riesenquader aus römischer Zeit werden offenbar oft als improvisiertes Pissoir benutzt. Schottenring hingegen wird bei schlechtem Wetter zum Windkanal und die Gegend um die U-Bahn-/Straßenbahn-Station ist eiskalt. Pinguine hätten möglicherweise an eisigen Wintertagen ihre Freude daran hier auf die Straßenbahn zu warten, ich nicht.
Also schrieb ich mir meinen Groll von der Seele und fügte der gefalteten Karte vier handgeschriebene tagebuchartige Seiten hinzu. Für den Titel wählte ich eine Schrift im Stil der 50er-Jahre, die meiner Meinung nach die Essenz Wiens recht gut verkörpert. Zu guter Letzt, als ironische Draufgabe sozusagen, hüllte ich das Ganze in einen goldenen Umschlag. Eine glitzernde Fassade für ein schlampiges Inneres, wie passend.
Ich musste mich wirklich anstrengen, dieses Büchlein möglichst schludrig und lieblos auszuführen. Ich bemühte mich den Details und der Qualität keine Aufmerksamkeit zu schenken und wählte das billigste Papier, das ich zur Hand hatte. Der mit Filzstift gezeichneten Karte mangelt es an Präzision und meine Handschrift sieht grässlich aus. Das goldene Cover ist zugleich angeberisch und langweilig. Aber warum all dieser Aufwand? Nun, Stil und Materialien reflektieren, wie ich Wien meistens wahrnehme.
Das nächste Papierobjekt wird lustiger, versprochen!
Occupational stress has been considerable in the past weeks and I doubt it will abate in the near future. So, what is a girl to do? Right, I played with balls of wool. Call it colour therapy.
All the while I was dreaming of a garden by the sea. In my imagination the air was heavy with the scents of flowers, the bees were humming industriously and a refreshing non-alcoholic beverage materialized in my hand at regular intervals. My inner eye roamed over lush foliage and gaily coloured flowers to the deep blue sea and a sun-kissed horizon …
Here is one of the colour palettes I created. Alas, I could not find any good pictures of a tranquil sea in my archive.
P. S. for interested knitters: I chose Karen Noe Shetland 100% uld in shades 3766, 0813 and Jamieson´s Shetland Spindrift in shades 134, 585, 660, 685.
Farbenfreude #4
Die letzten Wochen bescherten mir beachtlichen berufsbedingten Stress und ich bezweifle, dass sich in naher Zukunft etwas bessern wird. Also, was tun? Genau, ich spielte mit Wollknäueln. Nennen Sie es Farbtherapie.
Währenddessen träumte ich von einem Garten am Meer. In meiner Fantasie war die Luft erfüllt von Blumenduft, Bienen summten eifrig und ein alkoholftreies Erfrischungsgetränk materialisierte in regelmäßigen Abständen in meiner Hand. Mein inneres Auge glitt über üppiges Laub und fröhlich bunte Blumen zum tiefblauen Meer und einem von der Sonne geküssten Horizont …
Hier ist eine der Farbzusammenstellungen, die ich auf Karton wickelte. Schade, dass ich in meinem Archiv dazu kein passendes Bild eines ruhigen Meeres finden konnte.
P. S. für alle, die gerne stricken: Ich habe Karen Noe Shetland 100% uld in den Farben 3766, 0813 und Jamieson´s Shetland Spindrift in den Farben 134, 585, 660, 685 verwendet.