Nützlich bis in den Tod

Forever useful

Wenn Herbarien wie die Sammlungen der fiktiven Textfische wundersame Fähigkeiten hätten, würden sich dann mehr Menschen für Pflanzen und ihr Wohlergehen interessieren? Oder wäre damit nur eine weitere Möglichkeit gefunden, die Natur rücksichtslos auszubeuten? Hier ist das sechste Kapitel des Buches „Textfisch“.

Von Zeit zu Zeit werden Textfische an Land gespült. Ein lebendes Exemplar zu finden, soll Glück bringen. Tote Textfische verleihen angeblich die Gabe mit Worten manipulieren zu können. Behutsam getrocknet und gepresst, nehmen sie die Form von Scherenschnitten an. Der Besitz eines auf diese Art konservierten Textfisches wird meist geheim gehalten. Finder und ihre Familien hüten sie wie einen Schatz und geben sie von Generation zu Generation weiter. Zu kostbaren Büchern gebundene Textfisch-Sammlungen tauchen daher nur selten am Kunstmarkt auf.

Chapter 6. | Das sechste Kapitel.
Dead Textfisch, pressed and mounted. „What happened to me?“, its surprised expression implies. | Toter Textfisch, gepresst und aufkaschiert. „Was hat man mir angetan?“, scheint sein Gesichtsausdruck zu sagen.
„No, no, don´t step on me!“ Squish. Too late. | „Nein, nein, nicht auf mich treten!“ Stampf. Zu spät.
He wouldn´t have dreamt to end up as part of an piscisarium. | Nicht im Traum hätte er daran gedacht, in einem Piscisariumzu enden.

Forever useful

If herbaria, like collections of fictitious textfish, were to bestow wondrous powers, would more people be interested in plants and their wellbeing? Or would it just mean another opportunity to exploit nature ruthlessly? Here is chapter 6 of the book „Textfisch“.

From time to time Textfish are beached. To find a living specimen is said to bring luck. Dead Textfish, however, purportedly confer the gift to manipulate with words. Dried with care and pressed, they take on the appearance of paper cuts. Ownership of a textfish conserved in this way is usually kept secret. Finders and their families guard them like treasure and pass them down from one generation to the next. Collections of Textfish bound as precious books are therefore only seldom traded on the art market.