Was wäre ein Spaziergang in der Natur ohne ein Mitbringsel, sei es ein Foto, ein schöner Stein, eine Wiesenblume oder eine Frucht. Ich brauche eine Aufgabe, ein Ziel, wenn ich unterwegs bin. Manchmal nehme ich mir vor, Schmetterlinge zu fotografieren, ein anderes Mal suche ich nach leeren Schneckenhäusern. Mich einfach nur zu bewegen – weil dabei der Kopf so schön leer wird, wie eine Bekannte kürzlich meinte – ist nicht mein Ding.
Die Fundstücke sind Inspirationsquelle, Augenweide und Spielzeug. Manchmal führen sie zu Bestimmungsübungen oder Recherchen, schließlich gibt es immer etwas Neues zu lernen.
So saß ich letzten Sonntag vor wunderbaren Dingen und ließ den Juli in einem Stillleben Revue passieren.
Der Stein, aus einem Schotterhaufen geklaubt, faszinierte mich wegen des dekorativen Schmutzes. Die in einem städtischen Blumenbeet vor sich hin trocknende Schafgarbe hing abgeknickt an ihrem Stängel und bezauberte mit ihrer Struktur. Die Kriecherl blieben von meinen kulinarischen Experimenten verschont, alle anderen wurden gnadenlos verarbeitet – von Marmelade bis zu köstlichen Crumbles. Den prächtigen Rainfarn habe ich von einen Ausflug mit meiner besten Freundin mitgebracht. Er wird mich noch lange an diesen wunderbaren Tag erinnern.