Tiny Bouquet No. 96

Sträußchen Nr. 96

Auf den gemähten Wiesen recken vereinzelt noch hartnäckige Pflanzen ihre Blüten der Sonne entgegen. Hoffen sie auf einen letzten Besuch von Biene und Schmetterling?

Rote, violette und gelbe Wiesenblumen in einem braunen Medizinglas. Davor liegt ein krummes Aststück ohne Rinde auf der schwarzen Marmorplatte eines Schränkchens.
Roter Wiesenklee (Trifolium pratense), Wiesenknautie (Knautia arvensis), Gemeine Flockenblume (Centaurea jacea) und Ackergänsedistel (Sonchus arvensis) durften mit nach Hause. Die heuer häufigen grünen Blattwanzen mussten draußen bleiben. Dem Hölzchen konnte ich natürlich auch nicht widerstehen …

Tiny Bouquet No. 95

Sträußchen Nr. 95

Die Wiesen sind noch nicht gemäht und es gibt wieder Blümlein. Da musste ich doch ein Tiny Bouquet binden! Und weil es so heiß ist, wird es in einer Teekanne dargereicht – damit Ihr daran denkt, viel zu trinken.

Weiße und hellrosa Wiesenblumen in einer Teekanne aus Zinn.  Daneben weiteres Puppengeschirr: eine Tasse mit Untertasse und eine viereckige Schüssel mit gelben und grünen Samen von Wildblumen.
Weißklee (Trifolium repens) und Bunte Kronwicke (Coronilla varia) in einer Kanne, deren Inhalt nicht reichen würde, um den Durst einer Blumenelfe zu stillen.

Tiny Bouquet No. 94

Sträußchen Nr. 94

Bei meinen Spaziergängen freut es mich immer zu sehen, wie Gräser und Wiesenblumen in die Höhe schießen. Derzeit tupfen Löwenzahn und Hahnenfuß die Grünflächen fröhlich Gelb.

Eigentlich wollte ich dieses Jahr wieder mehr Zeichnen. Also nahm ich einige Stängel Hahnenfuß und Gräser mit nach Hause. Es blieb allerdings beim guten Vorsatz. Kaum hatte ich die richtige Vase gefunden, kamen die Ideen und ich arrangierte kleine Sträußchen. Schnell einige Fotos gemacht und die spärliche freie Zeit war im Flug verstrichen.

Ein gelbes Schnappsgläschen aus den 50er Jahren dient als Vase für Scharfen Hahnenfuß. Beidseitig davon liegen transparente Murmeln mit gelben Glasfäden. Der Hintergrund ist weiß.
Aller Anfang ist schlicht. Ich hatte ja nur vor, einige Blüten zu zeichnen. Aber die gelben Murmeln passten so gut zum Scharfen Hahnenfuß (Ranunculus acris) …
Dasselbe Sträußchen ergänzt mit Gräsern. Auf einer Murnel sitzt eine Heuschrecke.
Der Griff zu den mitgebrachten Gräsern ließ nicht lange auf sich warten.
Eine üppigere Variante des Sträußchens aus Scharfem Hahnenfuß und Gräsern. Beidseitig davon liegen gelbe und gestreifte Schneckenhäuser. Der Hintergrund ist schwarz.
Und wie wäre es mit einem dunklen Hintergrund? Schwupps, alles abgeräumt und neu aufgebaut. Schnell in der Naturaliensammlung gekramt, denn Schneckenhäuser würden sich auch gut machen. Den kleinen Klappertopf (Rhinanthus minor) als optisches Gegengewicht zu den Gräsern ins Glas gesteckt. Voilá!

Tiny Bouquet No. 92 und 93

Sträußchen Nr. 92 and 93

Die Zeit verflog, Listen wollten abgearbeitet und Dinge repariert werden. Völlige Erschöpfung und Lustlosigkeit machten sich breit. Der Blog stand still, während der Bärlauch kam und ging …

Bärlauchblüten in einer kleinen, weißen Steinvase. Die Vase steht auf einem Kästchen mit Holzintarsien im Stil des Rokoko. Im Hintergrund Streifen aus geglättetem, unterschiedlich gefärbtem Stroh.
Die mit einer Höhe von 4 cm getrost als Winzling anzusprechende Vase aus Alabaster war ein überraschender Glücksfund. Mehr als drei Stämmchen Bärlauch (Allium ursinum) waren in ihr nicht unterzubringen.
Eine Wedgwood-Vase gefüllt mit welkendem Bärlauch, Kriechendem Günsel, Gräsern und dem Zweig einer Spiere.
Der welkende Bärlauch bekam Gesellschaft vom Wegesrand. Die Wiener Vampire hingegen suchten das Weite.

Tiny Bouquet No. 90

Sträußchen Nr. 90

Wenn es stürmt und schneit bleibt nur der Griff in meine Naturaliensammlung, um Schätze für ein Sträußchen zu finden. Schachtel auf! Schachtel zu! Ich reise in meinem Zimmer. Es raschelt und duftet. Im Herbst pflückte ich trockene Pflanzen, die Samen längst vom Wind verweht. Die Spule ruft Erinnerungen an einen Flohmarkt in Paris wach. Den Nagerschädel kaufte ich einst von meinem Taschengeld und die Schmetterlinge sammelte ich von Fensterbrettern auf. Einer Holzscheibe blieb der Gang zur Biotonne erspart.
Willkommen in meiner Wunderkammer!

Die Stängel von trockenen Fruchtständen und Gräsern stecken in einer Spule. Das Trockensträußchen ist umgeben von Funden aus der Natur: ein Ästchen, ein Schneckenhaus, Kieselstein, eine Holzscheibe, Schmetterlinge und der Schädel eines Nagetiers.
Das Jahr beginnt mit einem Vanitas-Stillleben. Die Zeit fliegt, zu guter Letzt wird alles trocken, brüchig und präsentiert sich in Schattierungen von Beige.

Tiny Bouquet No. 89

Sträußchen Nr. 89

2023 – what can I say? It was a lackluster year, that I will remember as twelve months of tiredness while being fed up.
I got older, but not wiser. There are many things in my life to be grateful for. And, believe me, I am. Yet, deep down in the dark corners of my mind I´m angry. Regrettably that is not a good thing to be. It is not only futile – I can´t change a thing, but also saps energy. That is something I can no longer afford, therefore my mantra for 2024 will be „inner peace“, though I´m not half as furry as Shifu.

The future is bleak, so let us hope for the best.

A bunch of clover and pink flowers in a vase made from a bottle cork. Two toadstools sit on the rim. Pigs are foraging next to more corks.
Cheers! May slightly inebriated pigs and wilting clover bring luck and prosperity!

Tiny Bouquet No. 87

Sträußchen Nr. 87 – Variationen eines Themas

Boretsch und Bücher standen an diesem Wochenende am Programm. Ein wenig wehmütig schmökere ich seit Tagen wieder einmal in einigen, in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts in England erschienenen Büchern. Ich liebe ihre schöne Gestaltung und aufwändig verzierten Einbände. Zufällig passten einige von ihnen perfekt zu dem am Rand einer Brache gefunden Boretsch. Schon hatte ich wieder eine Ausrede Sträußchen zu binden und zur Kamera zu greifen, statt Staubsauger schwingend die langweilige Hausarbeit zu erledigen.

Ein Bouquet aus blau blühendem Boretsch (Borago officinalis), Gemeiner Schafgarbe (Achillea millefolium),  Wildaster (Aster ageratoides), Früchten von Efeu und Blattranken von Wildem Wein in einer kleinen, blauen Vase von Wedgwood, die auf alten Büchern steht.
Aller Anfang ist üppig: Die gesamte pflanzliche Ausbeute eines Spaziergangs. Blühender Boretsch Ende November (!!!) kann wohl als ein Zeichen des Klimawandels angesehen werden.
Ein Bouquet aus blau blühendem Boretsch (Borago officinalis), Gemeiner Schafgarbe (Achillea millefolium), Wildaster (Aster ageratoides), Früchten von Efeu und Blattranken von Wildem Wein in einem weißen chinesischen Bescher mit blauem Dekor, der auf alten Büchern steht. Unter einem Efeublatt steht ein Schwein aus transparentem und grünem Glas.
Das arme, gebildete Schwein sucht Schutz unter einem Blatt und mustert nervös von seinem Versteck aus die Umgebung. Es will ja nicht als Neujahrs-Glücksbringer verschleppt werden.
Ein Bouquet aus blau blühendem Boretsch (Borago officinalis), Gemeiner Schafgarbe (Achillea millefolium), Wildaster (Aster ageratoides) und Schneebeeren in einer weißen, kugeligen Vase, die auf alten Büchern steht.
Es geht noch kleiner. Die Vase ist nicht einmal zwei Zentimeter hoch.

Deckelchens großer Tag

Jeder hat sie, doch niemand gibt es gerne zu: Dinge, von denen man sich nicht trennen kann. Ich bewahre aus sentimentalen Gründen seit Jahrzehnten einen alten Deckel auf. Der passende Topf wurde längst am Mistplatz entsorgt, doch der Deckel …
Jetzt hat er endlich seinen großen Auftritt. Mir war langweilig, die Sonnenblumen vom Bauernmarkt standen ermattet in der Vase und plötzlich war alles klar. Hier ist das Ergebnis:

Auf einer schwarzen Marmorplatte sind ein minzegrüner Deckel, halb verdeckt von Federn, und drei Sonnenblumen zu einem Stillleben arangiert. Unten rechts liegen auf einem alten Büchrücken unterschiedlich große, gelbe, gestreifte und hellbraune Schneckenhäuser.  Bienen, eine Wespe und eine Hummel naschen am Pollen. Am Deckel sitzend, nähert sich ein Schmetterling einer kleinen Knospe.
Ein alter Deckel, schön wie ein großer, minzegrüner Mond am schwarzen Nachthimmel. Und keine Sorge, ich habe weder Geflügel gerupft, noch Insekten erlegt. Die Federn stammen von einem kaputten Staubwedel und Bienchen & Co habe ich tot am Wegesrand und von diversen Fensterbrettern aufgesammelt.