Still schleicht sich der Herbst heran. Die Wiesen sind gemäht, nur am Wegesrand stehen noch die Unscheinbaren. Die Wilden Möhren, die in den Pflasterritzen zwischen Gartenmauern und Gehsteigen eine Heimat gefunden haben. Die Waldrebe, sich hartnäckig am Gitterzaum hochrankend. Die Schafgarbe, zäh und selbstbewusst am kargen Grünstreifen dem Rasenmäher, Fußtritten und Hundepfoten trotzend. Weiß, Grün, Rotbraun und Beige sind ihre verhaltenen Farben. Alternd und reifend bezaubern sie mit feinen Details und Strukturen.
Friends, I bought a chair. I had no intention to do so, but when I saw the poor thing I could not help myself. Bedraggled and forlorn it stood on the sidewalk in front of an antique store. An outcast considered too shabby to join its posh brothers and sisters inside the shop. I patted the chairs carved backrest reassuringly, checked its joints and took the aged beauty home with me.
I could not find an upholstery fabric I liked, so I decided to make my own. Up-/recycling torn jeans and vintage fabric scraps was tremendous fun!
I upholstered chairs before, but are sadly lacking practice. You can imagine I was nervous lest I should ruin the fabric. Luckily no mishaps occured.
Ein Zufallsfund in neuem Gewand
Ich habe einen Sessel gekauft. Es war nicht meine Absicht, aber als ich das arme Ding heruntergekommen und verlassen am Gehsteig vor einem Altwarenladen stehen sah, konnte ich nicht anders. Mein Herz schlug für das ausgestoßene Sitzmöbel, das als zu schäbig angesehen wurde, um seinen schicken, aufpolierten Brüdern und Schwestern in den Verkaufsräumen gesellschaft zu leisten. Ermutigend tätschelte ich die geschnitzte Rückenlehne des Sessels, überprüfte ihn auf Standfestigkeit und schleppte die betagte Schönheit in mein Atelier.
Das Entfernen der Polster-/Stoffteile kostete mich zwei Fingernägel, dafür gewann ich drei Blasen. Der Versuch einen Bezugsstoff zu finden schlug fehl. Nichts gefiel mir. Also beschloss ich, selbst einen Stoff anzufertigen. Vergnügliche Stunden mit zerschnittenen, kaputten Jeans und alten Stoffresten aus dem Vorrat folgten. Das Ergebnis endete fast als Wandbehang! Aber ich riss mich am Riemen und machte mich daran, den Sessel aufzupolstern und zu bespannen. Ich habe in meinem Leben schon einigen Sitzmöbeln neues Leben eingehaucht, aber mittlerweile fehlt mir die Übung. Glücklicherweise ging alles gut, der Bezugsstoff erlitt keinen Schaden. Das Ergebnis ist zwar nicht perfekt, aber ich hatte meinen Spaß. Und Atelierbesucher können sich endlich wieder setzen.