Green treasure

Grüne Schätze

In urban areas they are trodden on, sprayed with weedkiller and considered a sign of neglect instead of being admired for their ability to grow from crevices in the pavement. Most gardeners seem to detest them. Native plants, often considered as weeds, enrich the urban environment in a way that we will learn to appreciate in the future. They provide sustenance for insects, which in turn help feed the dwindling population of birds. Look closely and you will notice that these humble plants are pretty.

Nature strikes back! Plants growing from cracks in Vienna´s pavements, by the wayside and on future building sites. | Die Natur erobert sich Terrain zurück: Wiener Pflasterritzenvegetation, Grünzeug am Wegesrand und auf brachliegenden zukünftigen Bauplätzen.

These days weekends are reserved for long walks exploring Vienna´s urban environment. I am always delighted to come across an abundance of grasses, wildflowers and other tenacious vegetation. Lately I have begun to pick some flowers and leaves (only when there are plenty and never rare species) to make tiny bouquets. Beauty and inspiration can be found in the oddest places.

Tiny Bouquet No. 1 presented in a schnapps glass | Sträußchen Nr. 1 präsentiert im Schnapsglas: Gemeine Waldrebe (Clematis vitalba), Gemeine Schafgarbe (Achillea millefolium), Wegwarte (Cichorium intybus), Ackerwinde (Convolvulus arvensis), Luzerne (Medicago sativa), Wilde Möhre (Daucus carota), Deutsches Weidelgras (Lolium perenne).

Grüne Schätze

Wir trampeln auf ihnen herum, besprühen sie mit Unkrautvertilgungsmittel und betrachten sie als ein Zeichen von Verwahrlosung, anstatt sie für ihre Fähigkeit in Pflasterritzen zu wachsen zu bewundern. Die meisten Gärtner scheinen sie zu verabscheuen. Einheimische Pflanzenarten, oft als Unkraut angesehen, bereichern den städtischen Lebensraum – das werden wir in Zukunft noch zu schätzen lernen. Sie bieten einer Vielzahl an Insekten Futter, an denen sich wiederum die schrumpfende Population der Vögel satt essen kann. Bei genauer Betrachtung sind diese „gewöhnlichen“ Pflanzen auch noch hübsch.

Meine Wochenenden sind reserviert für lange Spaziergänge im Wiener Stadtgebiet. Ich freue mich immer, wenn ich dabei auf üppig sprießende Gräser, Wildblumen und andere bewundernswert zähe Vegetation treffe. Vor kurzem habe ich begonnen, Blumen und Blätter zu pflücken (natürlich nur, wenn es viele davon gibt, und niemals geschützte Arten), um kleine Sträuße zu binden. Schönheit und Inspriation können tatsächlich an den seltsamsten Orten zu finden sein.

The Last Of The Peonies

Die letzten Päonien

The lovely flowers are at their best once they start wilting. Their petals crinkle and shrivel in interesting ways. Subtle colour changes occur. As the uniformly opulent flowers start to droop they are gaining individuality in the process of aging.

Plate with wilted Peonies. | Teller mit verwelkten Päonien.

Oh, peonies! Their faded beauty reminds me of pastel-coloured ballgowns, delicate embroidery, rococo ruffles, crinkly tissue paper, candlelight on cream wainscotting, dainty pink bonbons and – of all things – meringue.

Detail of a wilted peony. | Detail einer verwelkten Päonie.
Peonies age beautifully! | In Schönheit gealtert!
Old lace and peony-petals. Dome-shaped yellow meringues. | Alte Spitze und Blütenblätter von Päonien. Kleine gelbe Windbäckerei-Kuppeln.
Symphony in pale yellow. | Sinfonie in Zartgelb.
Detail of a wilted peony. | Detail einer verwelkten Päonie.
Look at those delicate colours! | Diese delikaten Farben!
Severel meringues. Detail of a wilted peony. | Baisers. Detail einer verwelkten Päonie.
Meringues with pastel stripes. The beautiful wrinkles of a peony. | Baisers mit pastellfarbigen Streifen. Die schönen Falten von Päonienblütenblättern.
Detail of a wilted peony. | Detail einer verwelkten Päonie.
Swirling, curling petals like a windblown dress. | Wie ein Kleid im Wind: Eine Woge aus eingerollten Blütenblättern.
Detail of wilted peonies. Fissured little meringue-mountains. | Detail verwelkter Päonien. Rissige Windbäckerei.
Frothy petals. Fissured meringue in the shape of little mountains. | Blütenblätter wie schäumende Wellen. Weiße Windbäckerei in der Form von kleinen zerklüfteten Bergen.
Detail of a wilted peony. Detail einer verwelkten Päonie.
A nest of petals. | Ein Nest aus Blütenblättern.
Still life with petals of a peony, coral on sheetmusik. Stillleben mit Päonienblättern und Korallen auf einem Notenblatt.
The musician has returned to the sea in a storm of petals and torn embroidery. | Die Musikerin kehrte in einem Sturm aus Blütenblättern ins Meer zurück.

Die letzten Päonien

Die hübschen Blumen sehen am besten aus, wenn sie beginnen zu verwelken. Schrumpelnde Blütenblätter, die sich elegant krümmen, machen Päonien erst so richtig interessant. Hinzu kommen subtile Farbveränderungen. Während des Alterungsprozesses gewinnen die in ihrer frischen Üppigkeit kaum zu unterscheidenden Blüten an Individualität, denn jede sackt anders in sich zusammen.
Ach, Päonien! Ihre verblasste Schönheit erinnert mich an pastellfarbene Ballkleider, zarte Stickerei, Rokoko-Rüschen, zerknittertes Seidenpapier, cremefarbene Wandvertäfelungen bei Kerzenlicht, zierliche rosa Bonbons and – ausgerechnet – Baisers.

Bloodsuckers beware

Blutsauger aufgepasst

Presumably the Wienerwald is free of vampires at this time of the year. A faint, but pervasive fragrance of garlic wafts through the air, due to an abundance of wild garlic (allium ursinum). It is a pretty plant, but – alas – quite smelly.

As wild garlic is edible, culinary minded Viennese can be seen happily grazing, ahem, picking leaves. Personally I would not dream of eating wild garlic, it does not agree with me. The flowers, however, look quite nice in a small vase.

The wooded areas of Pötzleinsdorfer Park turn into a veritable sea of white flowers. | Ein Meer aus weissen Blüten bedeckt den Boden der bewaldeten Teile des Pötzleinsdorfer Parks.
A profusion of wild garlic. | Bärlauch im Überfluss.
Bringing nature home: Wild garlic and other wildflowers pose for an impromptu still life. | So bringt man die Natur in die Wohnung: Bärlauch und andere Wildblumen posieren für ein improvisiertes Stillleben.

Blutsauger aufgepasst

Im Wienerwald treiben sich in dieser Jahreszeit vermutlich keine Vampire herum. Schließlich durchzieht der schwache, aber hartnäckige Duft von Knoblauch die Frühlingsluft. Ja, es ist wieder so weit: der Bärlauch (Allium ursinum) sprießt üppig! Die Pflanze ist hübsch, aber leider nicht gerade wohlriechend. Da Bärlauch essbar ist, sind des Öfteren auch glücklich weidende – räusper, Blätter zupfende, kulinarisch gesinnte Wiener zu beobachten. Ich für meinen Teil würde nicht im Traum daran denken, irgendetwas mit Bärlauch als Zutat zu essen, er bekommt mir nicht. Aber die Blüten mag ich, sie sehen in kleinen Vasen recht hübsch aus. Wenn sie nur nicht so müffeln würden!

Colour Bliss #12

Colour Bliss #12

It is the middle of April and winter shows no inclination to leave. Outside a storm sings an angry song, whipping raindrops to and fro. Five degrees is way to cold for the season and the sky is a uniform light grey. Just another bleak day in another bleak year. I have snuggled up with a cosy blanket and a cup of hot chocolate. Gazing out of the window I dream of blue skies and better times.

The sky in all its changeable glory has always been a source of pleasure, just not on days like this. To me watching clouds sail past in an infinite sky evokes a feeling of freedom and a yearning for travel. These days I can only roam my tiny flat. Occasionally I go for a walk on well trodden paths, seeing the same things over and over again. I have given up hope to be able to go on a journey ever again.

So I delved into my archive and took pictures of my favourite ceramics to create yet another palette with yarn. Solace can be found in very small things.

Cloudless blue sky and spring blossom. The palette it inspired. | Wolkenloser blauer Himmel und ein Baum in voller Blüte. Die davon inspirierte Farbzusammenstellung.
Fern wreath on a jasperware jug, James Dudson of Hanley, Staffordshire, 1860–1891. Clouds. | Farnwedel auf einem Krug aus Jasperware, James Dudson of Hanley, Staffordshire, 1860–1891. Wolken.
The sun hidden behind stormclouds. Gleeful faun on an imitation renaissance stoneware jug. | Die Sonne versteckt sich hinter Gewitterwolken. Der Faun frohlockt auf dem Imitat eines renaissancezeitlichen Kruges aus Steinzeug.
Lovely decoration on a vintage danish vase, Royal Copenhagen fayence. Clouds promising rain. | Verzierung einer alten dänischen Vase, Royal Copenhagen Fayence. Regenschwere Wolken.
Cloud-sheep frolicking in a blue sky. The goat jumps in fear of being sacrificed – scene on a Wedgwood vase. | Blauer Himmel mit Wolkenschafen. Das Böcklein springt, um dem Grill zu entkommen – Szene auf einer Vase von Wedgwood.

Colour Bliss #12

Es ist Mitte April, doch der Winter zeigt sich nicht geneigt, uns zu verlassen. Draußen tost ein Sturm, der die Regentropfen hin und her peitscht. Für die Jahreszeit sind fünf Grad viel zu kalt und der Himmel gibt sich einförmig grau. Kurzum, ein weiterer trüber Tag in einem trostlosen Jahr. Ich habe mich mit einer warmen Decke zusammengerollt und mir eine Tasse heißer Schokolade mit Zimt gemacht. Aus dem Fenster starrend, träume ich von blauem Himmel und besseren Zeiten.

Der Himmel in all seiner wechselhaften Schönheit war und ist für mich eine Quelle der Freude, nur nicht an Tagen wie diesem. Die Wolken in einem grenzenlosen Himmel vorbeisegeln zu sehen, hat in mir immer ein Gefühl der Freiheit wach gerufen, gepaart mit einer Sehnsucht unterwegs zu sein. Heutzutage kann ich nur in meiner kleinen Wohnung im Kreis gehen. Gelegentlich gönne ich mir einen Spaziergang auf ausgetretenen Pfaden, die mich immer wieder an den gleichen Häusern und Bäumen vorbeiführen. Ich habe die Hoffnung aufgegeben, jemals wieder reisen zu können.

Also stöberte ich in meinem Archiv nach Bildern und fotografierte meine Lieblingskeramik, um mich wieder einmal für eine aus Wolle gewickelte Farbpalette inspirieren zu lassen. Trost lässt sich in den kleinsten Dingen finden.

Forced Diet

Zwangsdiät

„You have grown fat over the past year,“ remarks bunny No. 1.
„That´s not fat, that´s pure muscle,“ retorts the thus criticised, very round bunny No. 2. „See?“ It sucks in its belly.
„Now you are hunchbacked,“ snickers bunny No. 1. „No more chocolate eggs for you, my friend. From now on lettuce and carrots will be the only items on the menu. Resistance is futile, I have found your secret stash.“
Bunny No. 2 hunkers down. Its lower lip trembles and a tear forms in the corner of its eye. „As you wish.“

Still life with different lettuces and carrots on an wooden table. A wall chart showing two rabbits leans on the wall. | Stillleben mit unterschiedlichen Salaten und Karotten auf einem Tisch aus Holz. An der Wand lehnt eine Schulwandtafel, die zwei Hasen zeigt.
Lots of lettuce for an unhappy bunny. | Jede Menge Grünzeug für ein trauriges Häschen.

Zwangsdiät

„Du hast im letzten Jahr ganz schön zugenommen,“ stellt Häschen Nr. 1 fest.
„Das ist kein Fett, das sind alles Muskeln,“ entgegnet ein sehr rundes Häschen Nr. 2, dem es gar nicht gefällt, derartig kritisiert zu werden. „Schau,“ es zieht den Bauch ein.
„Jetzt hast du einen Buckel,“ kichert Häschen Nr. 1. „Die Schokoladeeier sind getrichen, mein Freund. Ab sofort stehen nur noch Salat und Karotten am Speisezettel. Widerstand ist zwecklos, ich habe deine geheimen Vorräte gefunden und konfisziert.“
Häschen Nr. 2 kauert sich zusammen. Seine Unterlippe bebt und eine Träne formt sich im Augenwinkel. „Wie du wünschst.“

An exercise in fork-throwing

Gabelweitwurf

It does not bode well for the lamb-shaped cake, when I rise at 7 o´clock and am in a rage by 9 o´clock.
Lesson learned: Never check the news and your e-mails before your first cup of tea and a nibble at something delicious

Wenn ich um 7 Uhr aufstehe und bereits um 9 Uhr vor Wut koche, stehen die Zeichen schlecht für lammförmige Kuchen.
Die daraus gelernte Lektion: Lies niemals die Nachrichten oder deine E-Mails vor dem Genuss einer Tasse Tee und einem delikaten Häppelchen.

Still life of a lamb-shaped cake stuck with forks, placed on a wooden platter. | Stillleben mit lammförmigen Kuchen in dem Gabeln stecken, serviert auf einem Holzteller.
Don´t get me wrong, I love sheep. | Verstehen Sie das Bild nicht falsch, ich mag Schafe.

Colour Bliss #11

Colour Bliss #11

Colour warning! If you are averse to the beautiful colour worn by most villains in old animated films by Disney, dont´t scroll on. There are times I envy those characters, especially when it becomes imperative for meek me to create yet another colour palette to cope with stress. So I put on Eartha Kitt and joined her singing „I want to be evil …“ – while fondling balls of wool. Sorting soothing colours almost made me forget my desire to chop wood or throw dishes. I even forbore angry shouting.

Taking pleasure in small things and accidental occurences, I was quite happy to find again a folder containing an abundance of pictures showing wilting tulips in various stages of decay erroneosly filed under the category „texture“ instead of „flowers“. The migration of data during the death throes of my old computer caused more havoc than I had thought. Sigh. Here are a few choice specimens of tulips chosen to match the colour palette

There is still nowhere to go and life is about as exciting as watching a snail cross the road, so I found solace in taking pictures of the patterns light creates on vintage glassware from Murano. The photos are a good match for the tulips.

And the result of these calming pasttimes? A symphony of purple in all its glorious shades!

Wooly colour palette and matching tulip. | Farbpalette aus Wolle und passende Tulpe.

Colour Bliss #11

Entwarnung! Sie haben bis hierher gescrollt, zeigen also keine Abneigung gegen die wunderbare, von Bösewichten in alten Animationsfilmen von Disney getragene Farbe. Manchmal beneide ich diese Figuren, ganz besonders wenn mich – sanftmütig wie ich bin – das starke Bedürfnis packt, schon wieder eine Farbpalette zu wickeln, um Stress abzubauen. Also legte ich Eartha Kitt auf und sang mit ihr „“I want to be evil …“, während ich dabei Wollknäuel tätschelte. Das Sortieren beruhigender Farben ließ mich fast meinen Wunsch, Holz zu hacken oder mit Geschirr zu schmeißen vergessen. Ich verkniff mir sogar wütend zu schreien.

Zu den erfreulichen Ereignissen der letzten Tage zählte der Fund eines Ordners mit Fotos von verwelkenden Tulpen in unterschiedlichen Stadien des Verfalls, den ich versehentlich unter der Rubrik Textur statt unter Blumen eingeordnet hatte. Die während des Todeskampfes meines alten Computers erfolgte Migration der Daten ging doch nicht so glatt, wie ich anfänglich gedacht hatte. Seufz. Die oben gezeigten Tulpenschönheiten habe ich passend zur Farbpalette ausgewählt.

Da die Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung noch immer eingeschränkt sind und das Leben dadurch ungefähr so spannend ist, wie einer Schnecke beim Queren eines Weges zuzusehen, suchte ich Trost beim Fotografieren. Das Spiel des Lichts auf alten Glasvasen aus Murano ergab hübsche Muster, die gut zu den Tulpen passten. Das Ergebnis des beruhigenden Zeitvertreibs war eine Sinfonie aus Purpurtönen.

Harbingers of spring

Frühlingsboten

Tulip season has begun and I think by now we are all in desperate need of a little colour and joy. I bought a mixed bunch of tulips a few days ago, imports of course, and they are such a pleasure to look at! Their local cousins are still sleeping in Vienna´s flower beds.

Apropos tulips. Did you know that the famous botanist Carolus Clusius (Charles de l´Ecluse, 1526–1609) lived in Vienna for a few years? In 1573 Emperor Maximilian II. (1527–1576) comissioned him to establish a botanic garden in this city. Clusius was well connected and maintained an international network of correspondents, sending and receiveing not only letters, but also bulbs. It is no wonder that he played such an important role in spreading the tulip through Europe. Unfortunately Maximilian II. died and work on the botanic garden came to a halt. His successor, Rudolf II., was neither interested in plants nor gardens and dismissed Clusius, who finally left Vienna. But the tulip continued to flourish in private gardens.

Frühlingsboten

Die Tulpenzeit ist da! Endlich, denn meiner Meinung nach brauchen wir mittlerweile dringend ein wenig Farbe und Freude! Vor einigen Tagen habe ich mir einen Bund bunter Tulpen gekauft, natürlich Importe, und ergötze mich an ihrem Anblick. Die hiesigen Tuplen befinden sich in Wiens Blumenbeten ja noch im Tiefschlaf.

Apropos Tulpen. Wussten Sie, dass der berühmte Botaniker Carolus Clusius (Charles de l´Ecluse, 1526–1609) einige Zeit in Wien lebte? Er wurde 1573 von Kaiser Maximilian II. (1527–1576) beauftragt, einen botanischen Garten in dieser Stadt anzulegen. Clusius hatte gute Verbindungen und unterhielt ein Netzwerk internationaler Briefpartner. Er erhielt und schickte nicht nur Briefe sondern auch Blumenzwiebeln. Kein Wunder also, dass er bei der Verbreitung der Tulpe in Europa so eine wichtige Rolle spielte. Dauerhaft wurde aus dem botanischen Garten nichts, denn Maximilian II. starb leider. Sein Nachfolger, Rudolf II., hatte weder an Pflanzen noch an Gärten Interesse und entließ Clusius aus seinen Diensten. Dieser verließ schließlich Wien, doch die begehrten Tulpen blühten weiterhin in Privatgärten.

Winter vegetables

Wintergemüse

Vienna in winter bears a strong resemblance to a used lead coffin: bleak, grey and slightly damp. These days the weekly, stressful trip to the supermarket provides the only opportunity to acquire anything colourful to lift the spirits. Yes, you have guessed it: once again I have turned to my larder for visual sustenance. Peppers, beetroot and a stray onion made my day.

The peppers were practically glowing, whereas a beautiful head of lettuce offered subtle shades of green and purple. The colours of its flouncy leaves are in perfect harmony with the jade green of a swede – a vegetable whose taste I detest.

Wintergemüse

Wien im Winter gleicht in unheimlicher Weise einem gebrauchten Bleisarg: trostlos, grau und ein wenig feucht. Heutzutage ist der wöchentliche, nervenaufreibende Einkauf leider die einzige Möglichkeit irgendetwas Farbenfrohes zu erwerben, um die Stimmung ein wenig zu heben. Ja, Sie haben richtig geraten: ich habe auf der Suche nach Nahrung für die Augen wieder einmal meine Speisekammer geplündert. Paprika, rote Rüben und eine vereinsamte Zwiebel retteten meinen Tag.

Die Paprika leuchteten geradezu, ein prächtiger Salat hingegen entzückte mit einer Vielzahl an feinen Grün- und Purpurtönen. Das Jadegrün einer Kohlrübe – ein Gemüse, dessen Geschmack ich von Herzen verabscheue – lieferte eine stimmige Ergänzung zu seinen gerüschten Blättern.

Colour Bliss #10

Colour Bliss #10


Do you have a favourite colour for Christmas ornaments/decoration? Spontaneously I would say red, but my preferences have changed over time. The Christmas trees of my childhood were fully laden with colourful paper stars, pastel pink and white meringue rings, silver lametta, owls made of pinecones and felt, sweets wrapped in multicoloured paper and a few Christmas baubles. The effect was cheerful and rather garish. Young me favoured purple & silver Christmas ornaments, interrupted by a short lived silver & clear glass intermezzo. Finally I gave up buying a tree.

Strangely we never used the lovely Christmas ornaments inherited from my grandmother. I still don´t, though now and then I have bought additional historical pieces. These days a bowl with a few clear handblown glass ornaments, red berries and tiny apples suffices.

I wish you a MERRY CHRISTMAS!

Christmas ornaments I inherited from my grandmother and the colour palette they inspired. | Die zur Saison passende Farbpalette ist vom Weihnachtsschmuck, den ich von meiner Großmutter geerbt habe, inspiriert.
Two Christmas tree tops. Close up of an amaryllis. | Zwei Christbaumspitzen. Ich mag Amaryllis als Blumenschmuck zur Weihnachtszeit.
Christmas elves or a gathering of Santa impersonators? Christmas tree attemting to escape its netting.| Weihnachtswichtel oder doch ein Treffen von Weihnachtsmännern? Christbaum, der seiner Verpackung entkommen will.
Chimney cleanout door posing as Advent calendar door. Stars made of tissue paper. | Kein Adventkalendertürchen sondern eine Kamintür. Sterne aus Seidenpapier.
Crabapples. Christmas ornaments in the shape of Santa Claus. | Zieräpfelchen. Sogar als Baumschmuck gibt es den Weihnachtsmann.

Colour Bliss #10

Haben Sie eine Lieblingsfarbe für Weihnachtsschmuck/-dekoration? Rot würde ich ganz spontan sagen, aber meine Vorlieben haben sich mit der Zeit geändert. Die Weihnachtsbäume meiner Kindheit waren überladen mit bunten Papiersternen, blassrosa und weißer Windbäckerei, silber Lametta, aus Tannenzapfen und Filz gebastelten Eulen, in farbenfrohes Papier gewickelten Süssigkeiten und einigen Christbaumkugeln. Der Gesamteindruck war zwar fröhlich, aber ziemlich geschmacklos. Als junge Erwachsene bevorzugte ich Weihnachtsschmuck in Violett und Silber, mit einem kurzen Zwischenspiel in Silber und transparentem Glas. Schließlich hörte ich auf einen Christbaum zu kaufen.

Eigenartigerweise verwendeten wir nie den hübschen Weihnachtsschmuck, den meine Großmutter hinterließ. Noch heute lüpfe ich nur kurz den Schachteldeckel, um mich zu erfreuen, obwohl ich gelegentlich alten Schmuck dazukaufe. Mir reicht eine Schale mit einigen mundgeblasenen Ornamenten aus klarem Glas, roten Beeren und kleinen Äpfelchen.

Ich wünsche Ihnen FROHE WEIHNACHTEN!